Nach einem Trennungsfiasko drehte der bis dahin unauffällige Raimund B. durch: Er wollte seine Söhne töten. Jetzt tötete er sich selbst.
Nicht jeder, der monströse Schlagzeilen macht, muss eine Bestie sein. Die Tragödie des 39-jährigen Marketing-Profis Raimund B. zeigt es: Im April wurde der Mann mit der Ausstrahlung eines Lesezeichens auf furchtbare Art bekannt:
Wahnsinnstat
Zermürbt von 13 Jahren Krisenbeziehung mit einer
Beamtin, wollte Brandl von einem Sonntagsausflug mit seinen beiden Söhnen
(12 und 8 Jahre alt) nicht mehr heimkehren. Nahe der Shopping City Süd
setzte er in seinem Fiat Benzin in Brand, um sich und die Buben zu töten.
Weil die Kinder vor Angst schrien, kam der Vater zur Besinnung – und warf
den Brandsatz aus dem Fenster. 25 Stunden später stellte er sich selbst der
Polizei.
Filmriss
Danach geschah Erstaunliches: Denn der Feuer-Vater kam
schon nach wenigen Tagen aus der U-Haft frei. Bei Kriminalisten klang ein
Unterton von Mitgefühl durch, wenn sie über den Verdächtigen sprachen. Er
sei von den Eltern der Partnerin nie akzeptiert worden, worunter auch die
Kinder litten. Der Einfluss der Alten habe zudem verhindert, dass Brandls
Lebensgefährtin in 13 Jahren seine Frau geworden ist – und letztlich zur
Trennung geführt. Und durch die brach Brandls Welt zusammen. Hintergrund der
Tat war laut Psychologen ein Filmriss, nicht aber Gemeingefährlichkeit.
Letztes Interview
Bei einem Treffen mit ÖSTERREICH sagte B.
selbst: „Ich werde mein Leben lang bereuen, was ich in meiner Verwirrung und
Verzweiflung getan habe. Aber ich hätte meine Buben nie getötet. Ich weiß
nicht, wie ich damit leben soll, dass ich sie nicht mehr sehen darf.“
Mittwoch beging er Selbstmord. Auf einem Kinderspielplatz.