Betrugsverdacht

500.000 Euro mit faulem Zauber verdient

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Ein Pärchen soll mit Voodoo-Ritualen Gutgläubige um insgesamt eine halbe Million Euro erleichtert haben. Sie müssen demnächst mit einem Prozess rechnen.

Die Anklage des Staatsanwaltes wegen Betruges ist rechtskräftig. Die Verhandlung dürfte noch im ersten Quartal des kommenden Jahres anberaumt werden.

Voodoorituale als Problemlöser
Die Affäre war im vergangenen Sommer aufgeflogen. Ein 61-jähriger "Magier" und seine 51-jährige Ehefrau aus dem Innviertel sitzen seither in Untersuchungshaft. Sie stehen in dringendem Verdacht, seit Jänner 2003 zahlreichen Personen jeweils zum Teil erhebliche Geldsummen entlockt zu haben indem sie ihnen vorgaukelten, ihre Probleme - unter anderem unheilbare Krankheiten, unerfüllte Partner- oder Kinderwünsche sowie finanzielle Nöte - durch Voodoo-Zauber, schwarze Magie sowie "Opfer- und Blutrituale" lösen zu können. Angeworben wurden die Kunden mit Inseraten.

Fluch bei Zahlungsverweigerung
Bei seinen "Sitzungen" wendete der Hexer nicht nur diverse obskure Rituale an, er soll seinen Opfern auch berauschende Mittel verabreicht haben. Wenn die Betrogenen seine Dienste wegen Erfolglosigkeit nicht mehr weiter in Anspruch nehmen wollten, wurden sie von dem Mann - der offenbar über besondere psychologische Fähigkeiten verfügt - mit der Drohung, dass dann Furchtbares - etwa der Tod von Angehörigen - passieren würde, zum Weitermachen und -bezahlen bedrängt.

155.000 Euro für Voodoo-Tierarzt
Einem Landwirt, in dessen Stall aus ungeklärten Gründen Tiere verendeten, soll der Hexenmeister damit insgesamt rund 155.000 Euro aus der Tasche gezogen haben. Ein Mühlviertler musste nach zweijähriger Behandlung, für die er 80.000 Euro bezahlte, in Privatkonkurs gehen. Seine Anzeige brachte das Pärchen hinter Gitter. Anderen verkaufte der Magier um teures Geld "Reichtumsmünzen", die enormen Gewinn in Form von einem Lotto-Sechser oder einer Erbschaft bringen sollten. Weil sie nicht wirkten, drehte der 61-Jährige den Käufern zusätzlich auch noch einen Stein an, der die Münzen "aufladen" sollte.

Die Anklage wirft Paar nun schweren gewerbsmäßigen Betrug vor, den sie im bewussten und gewollten Zusammenwirken verübt haben sollen. Sie sollen 30 bis 40 Personen um insgesamt rund eine halbe Million Euro erleichtert haben.

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