Die umstrittene „Neue Mittelschule“ boomt. In Linz fanden 42 Schüler keinen Platz, landesweit steigt die Zahl der interessierten Schulen.
Mit nur einer Modellschule – der Europaschule in Linz – ist Oberösterreich bisher bundesweiter Nachzügler bei der Neuen Mittelschule (NMS). Vor allem deshalb, weil sich die Landes-VP inklusive Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer lange gegen das SPÖ-Konzept quergelegt hat.
Ansturm in Linz
Jetzt kommt aber Bewegung in die heimische
Bildungslandschaft: Ab Herbst kommen landesweit 21 NMS dazu, und das
Interesse daran ist groß. Besonders in Linz herrscht ein Ansturm auf die
zwei neuen Modellschulen. Ab Herbst steigen die Hauptschule 3
(Stelzhamerschule) und 17 (Dr.-Karl-Renner-Schule) auf die NMS um. An beiden
Schulen überstiegen die Anmeldungen die Aufnahmekapazitäten, insgesamt
mussten 42 Schüler abgewiesen werden.
70 Interessenten
Laut Enzenhofer ist auch das Interesse im
restlichen Bundesland groß: „70 weitere Schulen wollen das Modell 2010
einführen.“ Für einige könnte es aber knapp werden, weil bundesweit nur zehn
Prozent der Schulen zur NMS umsteigen können.
Enzenhofer führt den aktuellen Boom auf das eigens entwickelte „Modell Oberösterreich“ zurück – ein ausgeweitetes Projekt der NMS, dem die Landes-VP ihren Stempel aufgedrückt hat, um den ungeliebten Ausdruck „Neue Mittelschule“ zu vermeiden.