Neues Gesetz

Streit um Alkverbot in Linz

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Ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen löse die Probleme nicht, sagt die SPÖ Linz. In anderen Gemeinden sind die Erfahrungen unterschiedlich.

Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen?
Punks im Donaupark, Schüler an der „Lände“ und Nachtschwärmer in der Altstadt sind der Linzer FPÖ ein Dorn im Auge – denn häufig ist das, was sie dort tun, mit dem Konsum von Alkohol verbunden. Bei der gestrigen Gemeinderatssitzung beantragten die Freiheitlichen deshalb ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen in der Landeshauptstadt. Das Ansinnen wurde jedoch abgeschmettert. Vor allem die SPÖ, die im Linzer Gemeinderat die absolute Mehrheit hat, kann mit dem Alkoholverbot nichts anfangen. Für den Fraktionsvorsitzenden Klaus Luger ist unklar, wo eine derartige Regelung gelten sollte. „Wäre auch beim Linz-Fest im Donaupark oder beim Urfahranermarkt der Alkoholausschank verboten?“, fragt Luger. Das Problem von jugendlichen Komatrinkern oder randalierenden Schlägern würde nicht behoben, sondern nur verschoben.

Verbot in 16 Gemeinden
Nicht nur in Linz gibt es – besonders zu Beginn der wärmeren Jahreszeit – immer wieder Diskussionen um die Verbannung des Alkohols aus der Öffentlichkeit. In 16 oberösterreichischen Gemeinden haben sich die Alkoholgegner durchgesetzt. So darf man etwa in Schärding, Vöcklabruck oder Bad Ischl auf öffentlichen Plätzen nicht zur Flasche greifen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich: „Es hat bisher nicht eine einzige Anzeige gegeben“, sagt etwa Walter Sinzinger von der Polizei Schärding. Er glaubt aber, dass die Verordnung abschreckend wirke. Nur vorübergehend war das Verbot in Wels in Kraft. Weil es laut Polizei dort „überhaupt keine Probleme“ gibt, wurde der öffentliche Alkoholkonsum wieder erlaubt. Zufrieden mit dem Verbot ist man hingegen in Vöcklabruck. Wo vorher Betrunkene Passanten angepöbelt hatten, herrsche jetzt Ruhe, sagt Peter Stieb vom Stadtamt.

Auch in der Linzer Polizei finden sich Verbotsbefürworter: „Gerade im Bereich Altstadt würde uns das sehr helfen“, sagt ein Beamter.

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