Mehrere Jahre war eine vierköpfige Einbrecherbande in Salzburg und Oberösterreich aktiv. Nun konnte die Bande von der Polizei geschnappt werden.
Über sechs Jahre ist eine vierköpfige Einbrecherbande auf Beutezug durch Oberösterreich und Salzburg gewesen. Mehr als 100 Straftaten sollen auf das Konto der Verdächtigen gehen, gaben die Ermittler des Bezirkspolizeikommandos Linz-Land in einer Pressekonferenz am Dienstag in Traun bekannt. Das Quartett verursachte einen Gesamtschaden von rund 450.000 Euro. Bei den Tätern handle es sich um Österreicher im Alter von 26 bis 39 Jahren.
Zwei Verhaftungen bereits 2007
Zwei mutmaßliche Einbrecher
wurden im April des vergangenen Jahres auf frischer Tat ertappt. Sie mussten
allerdings wieder frei gelassen werden, weil die beiden Männer vorerst nur
diesen einen Einbruch zugaben. "Erst bei der Spurenauswertung bestand
der Verdacht auf weitere 16", erklärte Gerald Zellinger von der
Polizeiinspektion Hörsching. Danach sei gegen die beiden Männer Anzeige
erstattet worden. Im Zuge der Befragungen habe sich herausgestellt, das es
sich um vier Täter handelte, so Zellinger.
Mitte Jänner dieses Jahres schlug die Polizei zu und nahm die mutmaßlichen Täter fest, die alle in einer kleinen Gemeinde bei Vöcklabruck wohnten. "An der Aktion waren 29 Polizeibeamte und ein Staatsanwalt beteiligt", so Zellinger. Die Tatorte befinden sich nördlich sowie südlich der Wiener Straße (B1). Opfer des Quartetts waren hauptsächlich Lagerhäuser und Autohändler in den Bezirken Linz-Land, Wels-Land, Wels, Vöcklabruck, Gmunden, Kirchdorf, Grieskirchen, Salzburg-Land sowie in Freilassing (Bayern).
Drei Lkw-Ladungen Diebesgut
Drei Lkw-Ladungen Diebesgut stellten
die Ermittler bei den Hausdurchsuchungen der Beschuldigten sicher. Gefunden
wurde vor allem viel Werkzeug sowie Ersatzteile, um das teure Hobby
Autotuning zu finanzieren, erklärte Karin Svatek von der Polizeiinspektion
Hörsching. Aber auch Rasenmäher, eine Ledercouch und ein bereits eingebauter
E-Herd, den ein Polizei-Elektriker wieder entfernen musste. Insgesamt 173
Gegenstände wurden sichergestellt, die teils in den Privathäusern der Täter
gehortet teils weiterverkauft worden waren.
"Die Welt war für die vier ein großer Selbstbedienungsladen", so Zellinger. Nach einem bestimmten Muster seien die Täter bei ihren Einbrüchen nicht vorgegangen. Die vier Männer stahlen, was gerade gebraucht wurde. Aber auch der "reine Nervenkitzel" die Straftaten zu verüben, habe das Quartett gereizt, so der Polizeibeamte. "Keiner der Täter ist vorbestraft", ergänzte Svatek. Alle Männer würden einer geregelten Arbeit nachgehen. Drei seien angestellt, einer sei Bauunternehmer. Dessen Familie sei aus allen Wolken gefallen, weil sie nichts von den Taten gewusst habe.
Alle Beschuldigten befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Die Verhandlung soll am 30. Juni im Linzer Landesgericht stattfinden. Ihnen drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis.