Todesschütze von Linz

Familie fleht: 
"Stell dich der Polizei"

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Ein mutmaßlicher Mörder ist auf der Flucht. Seine Familie möchte, dass er aufgibt.

Achmed D. (51), der gleichnamige Vater des mutmaßlichen Mörders von Linz, spricht mit brüchiger Stimme und ringt nach Worten: „Ich kann mir einfach nicht erklären, warum er das gemacht hat“, sagt er im Interview mit ÖSTERREICH. Er meint die Wahnsinnstat vom Montag in der Franckstraße. Vor dem Lokal No Limit soll sein Sohn den Albaner Regjep M. (45) auf offener Straße von hinten durch einen gezielten Kopfschuss hingerichtet haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Vorausgegangen war ein Streit zwischen dem Opfer und dem Bosnier Elvedin R. (27). Achmed (23), der tsche­tschenische Kickboxer, war quasi als Geleitschutz dabei. Bewaffnet mit einem 9-mm-Revolver. Seit dem tödlichen Schuss sind die mutmaßlichen Mörder mit einem schwarzen Audi A6 (Kennzeichen LL-885 HG) auf der Flucht.

Achmeds Vater wartet auf ein Lebenszeichen seines Sohnes: „Egal, was geschehen ist, wir werden ihm helfen. Ich flehe ihn an, sich freiwillig der Polizei zu stellen.“
Der Junior war immer der Stolz der Familie. 2002 kam er als Elfjähriger nach Österreich. Er besuchte die HAS, wurde Buchhalter, machte den Führerschein, lief Marathon. „Eigentlich ein freundlicher Mensch“, sagt sein Vater.

Killer ist gerade erst 
Vater geworden
Doch mit 18 Jahren gerät der Sohn an falsche Freunde, begeht eine Straftat, muss acht Monate ins Gefängnis. „Danach schien ­alles in Ordnung. Er hat jetzt eine Frau und einen einjährigen Buben. Er wollte ein ordentliches Leben führen“, sagt der Vater. Doch am Montag wurde alles ­anders.

Vater: "Ich warte auf ein Lebenszeichen von ihm"

ÖSTERREICH: Was glauben Sie, wie ist es zu der Tat gekommen?
Achmed D.: Mein Sohn muss sich in einer großen Stresssituation befunden haben. Eigentlich ist er ein freundlicher Mensch.

ÖSTERREICH: Aber er ist vorbestraft, war sogar im Gefängnis.
Achmed D.: Ja, es ging um einen Vorfall in einem Wettbüro, mit einer Waffe. Mehr weiß ich nicht. Mein Sohn saß acht Monate im Gefängnis.

ÖSTERREICH: Hat er sich auf seiner Flucht bei Ihnen gemeldet?
Achmed D.: Nein, wir warten ständig auf ein Lebenszeichen. Er sollte sich bei der Polizei stellen, dann besorgen wir einen Anwalt und helfen ihm.

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