Vater + Tochter tot

Haft für Todes-Lenker vom Vatertag

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Bei einem Wettrennen mit einem anderen Lenker übersah Gerald S. einen Radfahrer und dessen Tochter. Die beiden starben: der Prozess.

Betroffen verfolgten Freitag die Zuhörer im Landesgericht Ried (Oberösterreich) den Prozess gegen einen 24-Jährigen. Gerald S. soll am Vatertag Mitte Juni einen 34-Jährigen und dessen kleine Tochter (4) mit dem Auto überfahren und getötet haben – bei einem Wettrennen und unter Drogeneinfluss. Er wurde der fahrlässigen Tötung unter gefährlichen Verhältnissen für schuldig befunden: 10.000 Euro Schmerzensgeld für die Lebensgefährtin und 15 Monate Haft – nicht rechtskräftig.

Mit 130 gerammt
Die Vorgeschichte: Herbert Kaufmann (34) aus Mühlheim wollte den Vatertag unbeschwert mit seiner kleinen Tochter Kerstin verbringen. In der Früh brachen beide mit ihren Fahrrädern zu einem nahegelegenen Badesee auf – doch sie sollten nie ankommen. Auf der Landstraße mähte sie der Pkw von Gerald S. nieder.

Der Führerscheinneuling war auf dem Heimweg von einem Imbissstand von einem Auto überholt worden. Daraufhin nahm der 24-Jährige die Verfolgung auf, lieferte sich ein Wettrennen. Dabei geriet der Angeklagte ins Schleudern, stieß den Mann und das Kind nieder. Beide starben an der Unfallstelle.

Beide Autos dürften laut Sachverständigem mit Tempo 130 unterwegs gewesen sein. Weil S. zugab, am Vortag einen Joint geraucht zu haben, ging man von Fahren unter Drogeneinfluss aus. Das wurde widerlegt. S. zeigte gestern Reue. „Ich kann diesen Fehler nie mehr gutmachen.“ Richter Gerhard Liener verurteilte ihn dennoch wegen „unverantwortlichem Verhalten“ zu 15 Monaten. Der Verteidiger legte Beschwerde ein

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