Der Hallstätter Gletscher hat heuer den größten Massenverlust seit Beginn des oö. Messprogramms 2006 verzeichnet.
Der Hallstätter Gletscher hat heuer den größten Massenverlust seit Beginn des oberösterreichischen Messprogramms 2006 verzeichnet. Ursache waren ein schneearmer Winter, ein extrem heißer Frühsommer und Regen weit oberhalb der Schneegrenze. Laut Umweltlandesrat Stefan Kaineder und Klaus Reingruber von BlueSky Wetteranalysen sind Fläche und Masse des größten Gletschers im Dachsteinmassiv seit 2006 um ein Drittel geschrumpft.
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Für Vergleiche wird das Wasseräquivalent herangezogen. In der Messsaison 2024/25 wurde mit minus 2.865 Millimetern der schlechteste Wert gemessen. Der Winter brachte nur 844 Millimeter Zuwachs, erstmals unter der Marke von 1.000 Millimetern. Der Sommer verschärfte die Bilanz mit einem Minus von 3.709 Millimetern.
56 Millionen Kubikmeter Eis sind verschwunden
Seit Messbeginn sind von einst 152 Millionen Kubikmetern Eis 56 Millionen verschwunden. Die Fläche schrumpfte innerhalb von 19 Jahren von drei auf zwei Quadratkilometer. Felsinseln treten vermehrt hervor, Randzonen werden instabiler, am Gosaugletscher löste sich bereits ein großer Teil der östlichen Zunge. Für Bergsteiger und Forschungsteams bedeutet das zunehmend gefährliche Übergänge und gesperrte oder verlegte Routen.
Laut Experten könnte Gletscher bald weg sein
Auch die Versorgung der Seethalerhütte ist betroffen, da seit Herbst keine Verbindung mehr zwischen Schladminger und Hallstätter Gletscher besteht. Derzeit versucht man, die Route mit Schnee notdürftig zu erhalten, doch der Zugang wird zunehmend schwierig. Experten befürchten, dass der Hallstätter Gletscher in wenigen Jahren verschwinden könnte. Kaineder betonte, man könne das heutige Eis nicht retten, aber die Klimakrise bremsen.