Drei junge mutmaßliche Brandstifter haben am Mittwoch im Landesgericht Ried im Innkreis unbedingte Haftstrafen von bis zu dreieinhalb Jahren ausgefasst.
Das Gericht griff hart durch, weil sie eine "ganze Region in Angst und Schrecken versetzt" hätten. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Schäden in Höhe von 400.000 Euro angerichtet
Dem Trio
wird vorgeworfen, im Herbst 2006 Strohfiguren, einen Baum und das
Hackschnitzellager einer Disco - in diesem Fall war erst der zweite Versuch
erfolgreich - angezündet zu haben. Dann hätten sie sich allmählich auch über
größere Objekte hergemacht, so die Ermittler. Darunter auch bei
Erdbeerfeldern aufgestellte Hütten. Das Ziel der letzten mutmaßlichen
Brandstiftung war in einem Autohaus ein Container mit Reifen, unter denen
Gasflaschen lagerten. Es kam es zu einer spektakulären Explosion. Das gab
den Dreien doch zu denken. Die Bande beendete ihre Aktivitäten, rund ein
Jahr später wurde sie gefasst. Auf ihr Konto sollen Taten mit einem Schaden
von rund 400.000 Euro gehen.
Täter entschuldigten sich
Alle drei - zwei von ihnen waren
zur Tatzeit noch minderjährig - waren vor Gericht ziemlich kleinlaut und
geständig. Sie hätten "nicht darüber nachgedacht". Das ließen
Staatsanwaltschaft und Richter so nicht gelten, es handle sich um schwere
kriminelle Handlungen. Die Verteidiger wiesen darauf hin, dass ihre
Mandanten in psychotherapeutischer Behandlungen seien, in einem intakten
sozialen Umfeld lebten und durch die noch laufende Wiedergutmachung der
Schäden ohnehin gestraft seien. Die letzte Äußerung der Angeklagten vor dem
Urteil: Sie entschuldigten sich.
Unbedingte Strafen
Die zwei zur Tatzeit noch Minderjährigen
wurden zu 18 Monaten sowie zwei Jahren Haft verurteilt. Der Älteste erhielt
dreieinhalb Jahre. Außerdem müssen alle die Kosten des Verfahrens ersetzen
und die Forderungen der Geschädigten erfüllen, die sich als Privatbeteiligte
dem Verfahren angeschlossen haben. Alle Strafen wurden unbedingt
ausgesprochen. Richter Gerhard Liener befand, die unselige Tradition des
Zündelns im Innviertel müsse ein Ende haben. In den vergangenen Jahren gab
es eine Brandserie mit knapp 20 gelegten Feuern. Einige wurden geklärt,
andere nicht. Bei vielen Bränden entstanden Schäden im fünf- bis
sechsstelligen Euro-Bereich. Mehrere Tiere verendeten in den Flammen.
Die Angeklagten meldeten Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde an. Die Staatsanwaltschaft und die Privatbeteiligten gaben keine Erklärung ab. Die Urteile sind somit noch nicht rechtskräftig