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Erleichterung

Leo S.: Das erste Foto in Freiheit

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Nach elf Tagen Haft ist der HTL-Maturant wieder auf freiem Fuß.

Der Ende Juli in den USA inhaftierte Leo S., der in Florida mit einer Minderjährigen Sex gehabt haben soll, ist wieder in Freiheit. Rechtsanwalt Carl Christian Thier von Urban Thier & Federer, P.A. hat die 200.000 Dollar schwere Kaution des HTL-Maturanten bezahlt und ihn am Donnerstag, den 9. August um 16:40 Ortszeit aus dem Gefängnis abgeholt. Aktuell ist der Oberösterreicher in der Obhut seiner Eltern.

Am Donnerstag um 21.55 Uhr Wiener Ortszeit bestätigte eine Sprecherin des Sarasota County Jail in Florida gegenüber ÖSTERREICH, das danach als erstes Medium via oe24.at live darüber berichtete:

"Leo S. wurde am Nachmittag auf Kaution entlassen." Wie berichtet, wurde der 18-jährige Oberösterreicher Ende Juli in Florida verhaftet. Er hatte sich mit seiner großen Liebe, der erst 15-jährigen Amanda S., in Venice per Airbnb eingemietet, hatte Sex mit ihr und landete dafür in U-Haft – wurde dort sogar schon verprügelt. Ihm drohen 15 Jahre Haft.

"Wir sind sehr glücklich, dass es gelungen ist, den Österreicher freizubekommen und dass er nun in der Obhut seiner Eltern ist", sagte der Außenministeriumssprecher.
 

Enthaftung mit Auflagen

 
Die Eltern des 18-Jährigen waren in die USA gereist und sollen ihren Sohn bis zum Gerichtstermin beaufsichtigen. An die Enthaftung sind mehrere Bedingungen geknüpft. Dem Burschen wird zwar gestattet, nach Orange County - ein Verwaltungsbezirk in Florida - zu reisen, er muss jedoch bis zum Gerichtstermin dortbleiben und sich regelmäßig melden. Die Kanzlei seines Anwalts Matthew Leibert, der die Vertretung des jungen Oberösterreichers übernommen hat, hat ihren Sitz in Orlando, dem Verwaltungssitz von Orange County.
 
Der Oberösterreicher darf sich auch der gegnerischen Partei - seiner 15-jährigen Freundin - nicht nähern. Der Bursche, dem bei seiner Festnahme der Reisepass abgenommen wurde, musste versichern, bis zum Gerichtstermin keinesfalls das Land zu verlassen und sich seiner Anhörung Mitte September und dem weiteren Verfahren zu stellen.
 
Dem 18-Jährigen wird lüsterne bzw. anstößige Belästigung vorgeworfen - in Florida ist Sex mit Jugendlichen, die noch keine 16 sind, verboten und wird mit bis zu 15 Jahren Haft bestraft.
 

Sex nach monatelangem Chat

 
Der Oberösterreicher war am 30. Juni im Beisein der 15-Jährigen in einer von ihm angemieteten Unterkunft in Venice im US-Bundesstaat Florida in Sarasota County festgenommen worden, nachdem er einvernehmlichen Sex mit seiner Internetbekanntschaft gehabt haben soll. Der Bursche war zwei Wochen zuvor in die USA gereist, um dort seine Freundin zum ersten Mal persönlich zu treffen, nachdem er monatelang nur mit ihr gechattet hat.
 
Dazu mietete er sich das Zimmer, wo es zum Sex zwischen den Teenagern gekommen war, was in Florida einen Verstoß gegen das Schutzalter von 16 Jahren bedeutet. Die Mutter der 15-Jährigen meldete ihre Tochter als vermisst und informierte die Polizei, die den 18-Jährigen festnahm. Eine sehr hohe Kaution in der Höhe von 200.000 US-Dollar (rund 170.000 Euro) wurde festgesetzt. Weitere Anklagepunkte sind möglich, da auch Fotos und Videomaterial sichergestellt wurden, die bei den Chats der beiden entstanden sind.
 

Botschaft vermittelte Anwalt

 
Nach der Festnahme vermittelte die Botschaft einen Rechtsanwalt, der den Österreicher vertritt. Der Anwalt Matthew Leibert besuchte den 18-Jährigen tags darauf im Gefängnis. Er plädiert namens des Burschen auf "nicht schuldig". Um die Familie bei den Kosten für Kaution, Anwalt und die Reise zu ihrem Sohn zu unterstützen, wurde in der Heimatgemeinde des Oberösterreichers ein Spendenkonto eingerichtet. Am 7. August wurde ein Antrag seines Verteidigers bewilligt, der eine allfällige Enthaftung mit mehreren Bedingungen verknüpft.
 
In seinem Antrag betonte Anwalt Leibert, dass der Oberösterreicher erst seit Ende Juni 18 Jahre alt ist und nicht unbedingt die geistige Reife eines Erwachsenen besitzt. Er soll auch psychische Probleme haben, die eine weitere Inhaftierung verstärken könnten. Das Mädchen soll im Vorfeld behauptet haben, bereits 16 Jahre alt zu sein.
 
Wer die enorme Summe der Kaution vorgestreckt hat, war weiterhin nicht bekannt. Es soll sich um einen "besorgten österreichischen Staatsbürger" handeln. Die Gerichtsanhörung des Burschen wurde auf den 14. September anberaumt.
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