5.000 Euro

Spendenaktion hilft Arigona

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Der Vater ist im Kosovo, die Mutter darf nicht arbeiten: Mit dem Geld der ÖSTERREICH-Leser kann Arigona die erste Zeit überbrücken.

„Vielen Dank!“, begrüßt uns Arigonas Mutter, Nurie Zogaj, überschwänglich. Alle Verwandten sind gestern in St. Georgen im Attergau zusammengekommen. ÖSTERREICH überbringt satte 5.000 Euro, die bisher auf dem extra für die Familie eingerichteten Spendenkonto gesammelt wurden.

Schulden für Strom, Miete
Das Geld kommt gerade recht. Vor dem Konto der Zogajs steht mittlerweile ein dickes Minus. Die Miete für das Haus in Frankenburg muss noch beglichen werden. Der Strom wurde bereits abgeschaltet. Der Ernährer der Familie, Dzevat Zogaj, wurde in den Kosovo abgeschoben, wo es keine Arbeit für ihn gibt. Auch Mutter Nurie hat keine Arbeitsgenehmigung, obwohl ihr früherer Arbeitgeber sich längst dazu bereit erklärt hat, sie wieder zu beschäftigen.

Bis Weihnachten sicher
„Jetzt können wir unsere Schulden abzahlen“, freut sich Arigona. Gleich morgen, Montag, soll das Konto ausgeglichen werden. Mit dem Restgeld finden Arigona und ihre Mutter jetzt einmal bis Weihnachten ihr Auslangen. Auch Pfarrer Josef Friedl, der die 15-Jährige nach ihrer Flucht aufnahm und alles für sie organisiert, bedankt sich: „Damit hat ÖSTERREICH auch eine große Last von mir genommen.“ Da Arigona und ihre Mutter derzeit keinen Aufenthaltsstatus haben, waren sie nicht einmal krankenversichert. „Das habe ich jetzt geregelt“, so Friedl.

Neue Bleibe
Trotzdem gibt es noch viel zu tun: Die Zogajs suchen eine neue Bleibe. Denn das Haus in Frankenburg hat nicht einmal eine Heizung. „Heute Nachmittag werden wir eine Wohnung besichtigen“, sagt Mutter Nurie. Derweil bleiben die beiden bei Verwandten.

Auch wenn sie ihre Geschwister und ihren Vater im Kosovo sehr vermisst, hat der Alltag Arigona wieder. Sie geht in ihre alte Klasse in Vöcklamarkt und muss viel Stoff nachholen.

Arigona über das Geld:
Das ist so super! Ich freue mich so sehr und bin den ÖSTERREICH-Lesern sehr dankbar. Denn damit können wir jetzt unsere Schulden bezahlen.

Arigona über ihr Haus:
Das ist total kaputt und müsste repariert werden. Wir brauchen unbedingt eine neue Wohnung, weil wir dort nicht einmal eine Heizung hätten.

Arigona über ihre kleinen Geschwister:
Ich vermisse sie so sehr. Wir telefonieren, sooft es geht. Sie müssen unbedingt, so schnell es geht, hierher zurückkommen dürfen. Sonst war doch alles umsonst.

Arigona über die Schule:
Es ist schön, wieder dort zu sein – schon allein wegen meiner Freundinnen. Aber ich habe viel verpasst in den drei Wochen. Das muss ich jetzt noch alles nachholen und mir kopieren.

Arigona über den Kosovo:
Was soll ich da? Ich kann dort nicht einmal eine ordentliche Ausbildung machen. Ich will Friseurin werden. Im Kosovo haben wir alle keine Zukunft. Wir haben dort doch nicht einmal mehr ein Haus.

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