Die 29-Jährige wurde mit 18 Messerstichen bei ihrer Mutter in Oberösterreich aufgefunden. Die Polizei glaubt jetzt, dass die Mutter die Täterin ist.
Kurz vor sechs Uhr früh wählte die 53-jährige Wäscherin Terezia P. Freitag früh den Notruf: "Meine Tochter sitzt in der Badewanne. Ich glaub’, sie hat sich umgebracht", stammelte die gebürtige Rumänin ins Telefon.
Als der Rotkreuz-Notarzt wenige Minuten später die Gemeindewohnung in Lenzing betrat, entdeckte er die penibel gewaschene Leiche der 29-jährigen Jolanda Lissak. In der linken Hand hatte die Leiche ein Fleischerbeil, ihr Körper war mit Messerstichen übersät. Ein Suizid sieht anders aus – Mordalarm also!
Kampf
Verdächtig für die Polizei war allein schon, dass der
Leichnam nicht blutverschmiert und die Frau laut Tatortermittlern schon
mehrere Stunden davor gestorben war. Außerdem hatte Jolandas Mutter tiefe
Schnittwunden an den Armen. Als Mordermittler dann die Wohnung genauer unter
die Lupe nahmen, war rasch klar: "Hier muss ein Kampf auf Leben und Tod
stattgefunden haben!"
Die Attacke
Eine Obduktion bestätigte die Vermutungen. Die Leiche
wies gleich 18 Einstiche auf. Konkret zwölf leichtere Verletzungen am
Rücken, drei in der Schulter, sowie drei tiefe Wunden am Brustkorb – die
letztendlich auch zum Tod geführt haben.
Das Opfer Jolanda Lissak lebte seit zehn Jahren in Wien und machte sich unter dem Künstlernamen Anderloj als Malerin, Tänzerin und Sängerin einen Namen. 1987 war sie mit ihrer Mutter von Siebenbürgen (Rumänien) nach Österreich gekommen.
In Behandlung
Die Polizei glaubt, dass es in der Nacht auf
gestern zum tödlichen Streit zwischen Mutter und Tochter gekommen ist. Wohl
auch deshalb, weil Jolanda immer wieder in psychiatrischer Behandlung war
und auch Selbstmordgedanken geäußert hat. Die verdächtige Mutter wurde noch
gestern Abend stundenlang von der Polizei einvernommen. Nur sie weiß, was
genau passiert ist.
Nachbarin Hermine Sch. (68) ist schockiert: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre eigene Tochter umgebracht hat."