Kein Blatt vor den Mund nahm sich ein frischgebackener Maturant einer renommierten Schule.
OÖ. Großer Patzer auf der weißen Weste der HTL in Wels, die in der Region einen guten Ruf genießt und im Vorjahr vom Bildungsministerium ausgezeichnet wurde. Bei der Abschlussfeier seines Maturajahrgangs am 14. Juni hielt Absolvent Tomas Neuner eine Wut-Rede über die Zustände an seiner Schule.
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Absolvent rechnet mit HTL ab
Selbstmorde. Die Vorwürfe Neuners wiegen schwer: Als stellvertretender Abteilungssprecher, Klassensprecher und Mitglied der Schülervertretung wurden dem engagierten Schüler vier Selbstmorde von Schülern und Lehrern bekannt, die auf den Umgang der Schule mit den Opfern zurückzuführen seien.
Bildungsdirektion hat Prüfung angekündigt
Schüler würden fast zu vierzigst in kleine und unklimatisierte Klassen „gepfercht“. Einige Lehrer würden Schüler nur PowerPoint-Präsentationen abschreiben lassen und den „Unterricht“ mit den Worten beenden, dass der Inhalt in der nächsten Lehreinheit geprüft werde. Zudem kommt eine Messerattacke in der Aula vor zwei Jahren, die die Schulleitung versucht hätte unter den Teppich zu kehren.
Bei der Rede waren auch Eltern, Schulaufsicht und sogar der Bürgermeister anwesend. Die zuständige Bildungsdirektion hat eine Prüfung eingeleitet. „Uns liegt die Stellungnahme des Schulleiters vor. Weitere Befragungen stehen noch aus“, sagt der Sprecher der Bildungsdirektion, Herwig Kerschbaumer, zu ÖSTERREICH.