Im Streit wegen einer zerbrochenen Ehe tötete ein junger Mann seinen Großonkel.
Jahrelang lebten zwei türkische Großfamilien in Wien-Brigittenau einträchtig nebeneinander. Bis es in einer der Ehen zur Krise kam. Die Mitglieder der beiden Clans machten sich gegenseitig Vorwürfe. Vor allem ein 18-Jähriger und sein Großonkel (52) gerieten immer wieder aneinander.
Am 1. März vergangenen Jahres gipfelte der Streit in einer blutigen Familienfehde. Der heute 19-Jährige erstach dabei seinen Onkel.
Am Dienstag musste er sich wegen Mordes vor dem Straflandesgericht verantworten. Täter und Opfer waren sich wieder einmal auf der Straße in die Haare geraten, der Ältere beschimpfte den Jüngeren. Dieser zog schließlich ein Springmesser mit 9,5-Zentimeter-Klingenlänge und stach dem 52-Jährigen mitten ins Herz. Der Großonkel schleppte sich noch zur nächsten Polizeiinspektion, wo er schließlich tot zusammenbrach.
Messerstecher stellte
sich selbst bei Polizei
Der Angeklagte gab den Stich vor Gericht zu, bestritt jedoch eine Tötungsabsicht. „Ich habe aus Angst und Wut zugestochen. Ich habe geglaubt, es ist nicht so schlimm, und bin weggerannt“, sagte der 19-Jährige. Einen Tag später stellte er sich selbst der Polizei.
Die Geschworenen ließen den Mordvorwurf fallen, entschieden auf Körperverletzung mit Todesfolge. Das Urteil: sieben Jahre Gefängnis. Nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.