Überfall auf Supermarkt

Opfer in Kühltruhe gesperrt

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Zwei Pistolen-Männer sperrten die Raub-Opfer in einer engen Tiefkühltruhe ein. 

Es passierte am frühen Morgen: Um 6 Uhr läuten zwei bislang unbekannte Männer beim Lieferanteneingang der Lebensmittelfiliale in der Quellenstraße in Favoriten an. Die Angestellten des Marktes erwarten einen Lkw-Fahrer, der Waren anliefern soll – stattdessen blicken sie in den Lauf zweier Pistolen. Die unbekannten Täter zwingen eine 36-jährige Angestellte, sich in einen Kühlcontainer zu zwängen. Dann befiehlt das Duo den 30-jährigen Kollegen Ibrahim A. ins Büro, um an den Code für den Tresor zu kommen. Schließlich wird auch er in die Stand-Tiefkühltruhe gedrängt.

Vor ihrer Flucht schoben die Täter den Container mit der Tür voran an eine Wand. So konnte er von innen nicht geöffnet werden. Die Truhe war zwar ausgeschaltet, doch die Luft wurde immer knapper.

Zwei Stunden harrten die Angestellten in ihrem engen Verlies aus. Um 8 Uhr kam die Erlösung: Die Kindergärtnerin Karin A. wunderte sich, dass der Markt noch nicht geöffnet hatte und schaute am Hintereingang nach: „Ich spürte, dass etwas nicht stimmt. Etwas Böses lag in der Luft. Dann war da dieses hysterische panische Klopfen. Aber ich schaffte es nicht, die Truhe zu öffnen.“

Das übernahm dann die von einem anderen Kunden alarmierte Feuerwehr. Die Opfer sind in Spitalsbehandlung. Die Geschäftsführung kümmert sich um ihre Mitarbeiter.

ÖSTERREICH: Wie erlebten Sie den Überfall?
Karin A.:
Ich arbeite im Kindergarten gegenüber und wollte etwas einkaufen. Es war schon nach acht und die Leute regten sich auf, dass niemand aufsperrt.

ÖSTERREICH: Und Sie?
Karin A.:
Als jemand sagte: „Vielleicht ist was passiert?“, bin ich zum Lieferanteneingang, um nachzusehen. Ich hatte Angst, dass ein Räuber auftaucht, bin aber trotzdem weiter. Ich dachte mir: „Gott, beschütze mich jetzt.“ Dann war da plötzlich dieses hysterische panische Klopfen aus einer Truhe.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie in dieser Situation reagiert?
KARIN A.:
Ich war komplett überfordert, schaffte es nicht, die Truhe zu öffnen. Also rief ich: „Bitte, bleibt ruhig, ich hole Hilfe.“ Beim Rausgehen fiel aber die Lieferantentür zu. Ich hatte Angst, dass die beiden sterben. Ein weiterer Kunde rief die Polizei. Auch die Feuerwehr kam schnell.

 

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