Der 41-jährige hatte sich auf einem Freigang nach Südamerika abgesetzt.
Ein 41-jähriger Kärntner, der wegen Drogenbesitzes in Paraguay im Gefängnis gesessen ist, ist in Begleitung von Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA) am vergangenen Wochenende in Wien eingetroffen. Der Mann wurde aufgrund eines Haftbefehls des Landesgerichtes Klagenfurt von Paraguay an Österreich ausgeliefert. Der Klagenfurter war gemeinsam mit einem 42-jährigen Villacher, der in Paraguay unter Mordverdacht steht, aus einem steirischen Gefängnis ausgebrochen und nach Südamerika geflüchtet.
Auslieferung "nicht selbstverständlich"
Wann der Kärntner in der Klagenfurter Justizanstalt eintreffen wird, konnte Justizsprecher Christian Liebhauser-Karl am Montag noch nicht sagen. "Das ist momentan Sache des BKA. Wir werden erst informiert, wenn die Überstellung erfolgt", sagte Liebhauser-Karl. BKA-Sprecher Alexander Marakovits betonte, es sei nicht selbstverständlich, dass "österreichische Straftäter, die glauben, in so einem Land untertauchen zu können, wieder nach Österreich zurückzubringen". Hier hätten die zuständigen Behörden - das Außenamt, das Justizministerium, das Innenministerium und die Botschaft in Paraguay - sehr gut zusammengearbeitet. Das BKA konnte nicht angeben, in welcher Justizanstalt der Häftling einsitzt. "Vermutlich ist er in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Es ist davon auszugehen, dass er so rasch wie möglich nach Kärnten überstellt wird", hieß es.
Wegen Drogenbesitzes festgenommen
Der Klagenfurter verbüßte in Österreich wegen Fälschung von Führerscheinen eine Haftstrafe, bei einem Freigang flüchtete er und setzte sich nach Paraguay ab. Dort wurde er wegen Drogenbesitzes festgenommen und in dasselbe Gefängnis wie der 42-jährige Villacher gebracht. Die Behörden vermuten, der 41-Jährige könnte etwas über eine junge Villacherin wissen, mit deren Verschwinden sein Kompagnon in Zusammenhang gebracht wird. Der Villacher Ex-Bordell-Betreiber wird außerdem verdächtigt, in Paraguay ein deutsches Ehepaar erschossen zu haben. Seine Einvernahme durch die österreichischen Beamten in Paraguay sei nicht zustande gekommen, hieß es.