Bosnier richtete Ehefrau hin

Polizei hörte bei Mord live mit

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Exzess nach Trennung: Die ­Polizei kam wenige Minuten zu spät. Mordprozess in Graz.

Als er die Tür eintrat, flüchtete die getrennt lebende Ehefrau Rosanda C. (53) in den Schlafzimmerkasten und wählte den Notruf – wenig später hörten die Beamten Schüsse. „Es war eine Exekution“, erläuterte Anklägerin Reingard Wagner am Landesgericht die Mordanklage gegen den Bosnier Hussein C. (54): Sieben Mal feuerte er am 6. Juni 2016, drei Mal tödlich.

Aggressiver Schläger 
und liebender Großvater?

Erinnerung
Teilnahmslos vor dem TV sitzend, war der Mann dann festgenommen worden. Vor Richterin Angelika Hacker bekannte er sich gestern schuldig und wiederholte stereotyp: „Ich kann mich nicht erinnern.“ Nicht an die Tat, nicht an den Waffenkauf, an gar nichts. Fest steht das Motiv: Trennung.

Sein Verteidiger schilderte den 54-Jährigen als „liebevollen Opa und hilfsbereiten Menschen“. Anders die Anklägerin: „Er war massiv gewalttätig gegenüber Ehefrau und Kindern.“ Laut psychia­trischem Gutachten war er zurechnungsfähig – ein Urteil der Geschworenen wurde für die späten Abendstunden erwartet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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