Wegen Mordes muss sich ein Türke im kommenden Monat am Landesgericht Wiener Neustadt verantworten.
Der damals 76-Jährige soll am 10. Oktober 2007 in Wimpassing (Bezirk Neunkirchen) einen 58-jährigen erschossen haben. Nach der Tat habe der Verdächtige dem Opfer mit einem Messer den Penis abgetrennt. Der Prozess finde am 23. April statt, sagte eine Sprecherin des Landesgerichts am Donnerstag der APA.
Penis abgetrennt
Der 76-Jährige habe aus einer Bockflinte ein Mal
auf den Kontrahenten gefeuert, nachdem er seinem Opfer kurz nach 22.00 Uhr
an einer Bushaltestelle aufgelauert habe. Der 58-Jährige sei auf dem Heimweg
von seinem Arbeitsplatz gewesen. Der Täter hatte nach damaligen
Polizeiangaben einen gezielten Schuss aus einer Bockflinte, Marke Lanber,
Kaliber 12, abgegeben. Der Türke wurde im Rücken- bzw. Schulterbereich
getroffen. Nach dem Schuss wurde dem 58-Jährigen mit einem Küchenmesser der
Penis abgetrennt und neben den Toten gelegt.
Widerstandslose Festnahme
Nach der Bluttat flüchtete der
Verdächtige zunächst in ein Wohnhaus. In der Zwischenzeit alarmierten Zeugen
die Polizei. Die Exekutivbeamten umstellten wenig später das Gebäude und
bereiten sich auf einen Einsatz vor. Kurz darauf kam der 76-Jährige wieder
auf die Straße und ließ sich widerstandslos festnehmen.
Ehe "gerettet"
Zu dem Motiv erläuterte der Verdächtige
bei der Befragung durch Polizisten, er habe den Eindruck gehabt, seine
damals 67-jährige Ehefrau hätte seit 20 Jahren ein Verhältnis mit dem Opfer.
Er habe seinen Landsmann bereits vor zehn Jahren darauf angeredet. Dieser
hätte aber damals darauf nicht reagiert, seither hätte es auch keinerlei
Gespräche zwischen den beiden gegeben. Laut damaligen Polizeiangaben
bereute der Verdächtige die Tat nicht. Er sei erleichtert, seine "Ehre
gerettet zu haben", berichtete die Exekutive im Oktober 2007.