Der couragierte Wiener griff in einer heiklen Situation ein und rettete ein Menschenleben.
Rettungsautos mit Blaulicht, aufgeregte Passanten und Einsatzkräfte, die versuchten, Schlimmeres zu verhindern. Das erlebte der 37-jährige Wiener Christian B., nachdem er am Abend mit seiner Freundin aus der U6 bei der Station Thaliastraße ausgestiegen war.
Frau wollte sich
vor die U6 stürzen
Eine verzweifelte Frau stand auf dem Vordach der U-Bahn-Brücke nahe der Koppstraße in Wien-Ottakring und war fest entschlossen, vor die nächste einfahrende U-Bahn-Garnitur zu springen. Geistesgegenwärtig erkannte Security-Mitarbeiter Christian B. den Ernst der Lage und griff ein. „Zuerst wollte ich gleich auf das Dach klettern, und sie da runterholen. Doch weil das Vordach einstürzen hätte können, entschied ich mich, zuerst auf sie einzureden“, schilderte der zwei Meter große Hüne.
"Hatte Angst, sie würde in diesem Moment springen"
Er lehnte sich über das Geländer und begann, mit der Frau zu sprechen. Er versuchte, sie zu beruhigen, und wollte sie davon überzeugen, sich nicht in den Tod zu stürzen. „Weil sie sich zunächst nicht anfassen lassen wollte, war meine größte Angst, dass sie genau dann springt, wenn ich versuchen würde, sie zurückzuziehen“, erzählte er. Also zögerte der Security-Mitarbeiter nicht lange, packte die Frau kurzerhand unter den Armen und zog sie zurück über das Geländer. Bis die Polizei und die Feuerwehr eintrafen, kümmerte sich Christian B. noch um die Frau. Als sie dann in den Rettungswagen gesetzt wurde, bemerkte ihr Helfer ein Patientenarmband eines Krankenhauses am Handgelenk der Frau, was darauf hindeuten könnte, dass sie aus einer Klinik ausgerissen war, um Selbstmord zu begehen.