Derzeit spricht alles für eine Verkettung von unglücklichen Umständen am Gletscher.
Für fünf der sechs Oberbayern vom Alpenverein Burgkirchen an der Alz, die für das vergangene Wochenende eine 2-Tages-Tour zur Reichenspitze auf 3.308 Metern mit Übernachtung auf der Zittauer Hütte in den Alpen bei Krimml in Angriff genommen hatten, endete die Bergtour im tödlichen Fiasko.
Angeführt vom 70-jährigen Wolfgang H., war die eigentlich gut vorbereitete Gruppe mit Steigeisen und Eispickeln auf zirka 3.000 Metern am Wildgerloskees kurz vor dem Gabler angelangt, als der Letzte in der Seilschaft sich nicht mehr weiter traute, weil ihm der Aufstieg zu riskant erschien.
Fast wie im freien Fall in Gletscherspalte gestürzt
Vor den Augen mehrerer zirka 50 Meter weit entfernten Bergsteiger fingen die Männer (34, 56, 65, 69, 70 und 75) zu diskutieren an, bis sich die Gruppe aus Burgkirchen schließlich einigte, zur Hütte umzukehren und somit die Tour abzubrechen.
Dabei rutschte der Zweite oder Dritte in der Seilschaft aus und riss alle anderen 200 Meter über die 40-prozentige Steigung in den Abgrund – fast wie im freien Fall in eine Gletscherspalte. Dabei starben fünf Männer. Nur der älteste von ihnen überlebte mit schweren Verletzungen.
Der 75-Jährige aus Kastl bei Altötting befand sich nach der Einlieferung ins Unfallkrankenhaus Salzburg in stabilem, aber kritischem Zustand. Sobald es sein Gesundheitszustand zulässt, soll er über den Hergang des Unglücks befragt werden. Wenn er sich überhaupt dran erinnert. Denn er erlitt beim Absturz schwerste Kopfverletzungen.
(kor)
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