Schwer verletzt

Erstklassler in Flachgau von Bus überrollt

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Sechsjähriger betrat in Mattsee trotz Anhaltung durch Schülerlotsen den Zebrastreifen.

Auf dem Weg zur Schule ist heute, Freitag, in der Früh ein sechsjähriger Bub in Mattsee im Salzburger Flachgau von einem Bus überrollt und dabei schwer verletzt worden. Obwohl zwei Schülerlotsen eine Schülergruppe an einem Zebrastreifen angehalten hatten, versuchte der Sechsjährige die Straße auf dem Zebrastreifen zu überqueren. Der 32-jährige Lenker eines ÖBB-Postbusses nahm den Erstklassler nicht mehr wahr, so die Polizei. Er erlitt komplexe Beckenverletzungen und zahlreiche innere Verletzungen.

Zustand stabil
Der Volksschüler wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Landeskrankenhaus Salzburg gebracht. "Sein Zustand ist stabil. Er hat keine Kopfverletzungen erlitten", sagte Kliniksprecherin Mick Weinberger. Der Bub wurde am Vormittag in der Kinderchirurgie operiert. Der Busfahrer und die Kinder der Volks- und Hauptschule Mattsee mussten psychologisch betreut werden.

Bub ignoriert Lotsen
Der Unfall ereignete sich um 7.30 Uhr. Der Busfahrer hatte das zwölf Tonnen schwere Fahrzeug auf Höhe des Zebrastreifens in der Münsterholzstraße gestoppt. Die mit Warnwesten und roten Warnkellen ausgerüsteten Hauptschüler sicherten den Schutzweg und ließen einige Kinder über die Fahrbahn gehen. Danach stellten sich die Lotsen wieder auf den Gehsteig und hielten nachkommende Kinder mit den Warnkelle an. Als der Buschauffeur die Fahrt langsam fortsetzte, trat der Sechsjährige auf die Fahrbahn.

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) wurden im Vorjahr 31 Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren Opfer eines Verkehrsunfalls auf dem Schulweg im Bundesland Salzburg. Im Jahr 2008 waren es ebenso viele, im Jahr 2009 um acht weniger. In den vergangenen fünf Jahren kam dabei keines der Kinder in dieser Altersgruppe ums Leben. Die Salzburger KfV-Sprecherin Ursula Hemetsberger hält die Schulwegsicherung durch Schülerlotsen für sinnvoll, "noch besser sind aber Elternlotsen - sogenannte Schulwegpolizisten. Sie haben mehr Befugnisse, sie dürfen Fahrzeuge anhalten. Schülerlotsen müssen Verkehrslücken abwarten."

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