Angebliche Liebe

Pinzgauer zahlt 150.000 Euro an Prostituierte

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Gerichtsurteil: 12 Monate teilbedingt wegen Betrugs für 32-jährige Tschechin.

Eine 32-jährige Prostituierte aus Tschechien, die zwischen 2006 und 2011 einem Mann aus dem Salzburger Pinzgau mindestens 150.000 Euro herausgelockt haben soll, ist am Freitag bei einem Schöffenprozess am Landesgericht Salzburg zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten verurteilt worden. Vier Monate wurden der Frau bedingt nachgesehen. Das Gericht nahm allerdings mit 32.000 Euro einen weit geringeren Schaden als die Staatsanwaltschaft an. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Der 46-jährige Pinzgauer erklärte bei der ersten Verhandlung am 10. Juli, er habe den Beteuerungen der Frau geglaubt, dass sie mit ihrem Sohn in den Pinzgau ziehen wolle, um mit ihm eine dauerhafte Beziehung einzugehen. Darum habe er der Tschechin auch später noch vereinzelt Geld überwiesen - eine letzte Zahlung erhielt sie im August des Vorjahres. Der Liftbedienstete hatte die Tschechin drei Monate vor der ersten Geldüberweisung in einem Nachtclub in Zell am See kennengelernt und sich in sie verliebt.

Obwohl die Angeklagte ihre Unschuld beteuerte, nahm sie das Urteil wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges an. Das Gericht schränkte den Tatzeitraum allerdings auf 15. Juni 2009 bis August 2011 ein. Spätestens ab dem Zeitpunkt der Rückzahlungsvereinbarung im Juni 2009 sei der Betrugsvorsatz nachweisbar, erklärte Senatsvorsitzende Bettina Maxones-Kurkowski. Die Frau habe den Betrugsvorsatz erst ab einem gewissen Punkt in der Beziehung geschlossen.

Vom Vorwurf der Nötigung wurde die Beschuldigte freigesprochen. Die unbedingte Haftstrafe von vier Monaten muss sie wegen der abgeleisteten Vorhaftzeit nicht mehr im Gefängnis absitzen. Sie wurde heute enthaftet und durfte nach Hause fahren.

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