Gabalier, Mausi & Co. stürmten die Lokale

So feiern wir Gastro-Comeback

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Nach dem verregneten Gastro-Auftakt war der Samstag versöhnlicher, aber noch weit entfernt vom Normalzustand.

Österreich. Wohin man auch schaut in Österreich, es ist überall dasselbe Bild: Die Lokale haben wieder geöffnet, die Schanigärten stehen draußen, und Kellnerinnen und Kellner stehen mit frisch gestärkten Schürzen Spalier. Die Stimmung ist nach den ersten beiden Tagen allerdings gespalten.

Vor allem gehobene 
Gastronomie als Gewinner

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© tzoe m. fellner
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Gewinner ist vor allem die gehobene Gastronomie; etwa im Schwarzen Kameel im Wiener Goldenen Quartier oder im Do&Co im Haas-Haus hat sich die gut betuchte Klientel schnell wieder eingefunden. „Wir waren am ersten Abend knallvoll“, meinte etwa Do&Co-
Chef Attila Dogudan. Das Schwarze Kameel wurde regelrecht gestürmt. Auch viele Bars, wie etwa das Kleinod in Wien, waren am Freitag- und am Samstagabend sehr gut besucht. Man habe sogar Gäste abweisen müssen.

Schanigärten waren am Samstag sehr gut besucht

Voll waren am Samstag auch die Schanigärten von der Wiener City bis in die Innsbrucker Maria-Theresien-Straße. Am Wiener Graben platzten etwa die Außenbereiche der Lokale Segafredo und Chattanooga aus allen Nähten. Auf der Terrasse des Palmenhauses im Wiener Burggarten gab es ebenfalls keinen freien Platz.
 
Auch der Wiener Multi-Gastronom Robert Huth ist mit der Buchungslage zufrieden, zumindest für dieses Wochenende. Allerdings, und da sind sich er und viele andere Gastronomen einig: „Profitabel ist Geschäft mit 40 Prozent weniger Tischen, aber vollen Betriebskosten wohl kaum.“
 
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© tzoe m. fellner
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Cafés und Touristenlokale sind die Gastro-Verlierer

Deutlich verhaltener ist die Stimmung bei den Kaffeehäusern und bei jenen ­Lokalen, die von Touristen abhängig sind: Die ohnehin ausgedünnten Plätze in den Lokalen sind hier nur spärlich besetzt. Die, wie es Berndt Querfeld, der Chef des Wiener Cafés Landtmann sagt, „gedämpfte Stimmung“ ist vor allem in der Tagesgastronomie zu spüren.
 
Querfeld: „Am Wochenende waren wir immer Anlaufpunkt für die Wienbesucher, die fallen jetzt weg.“ Auch Menschen über 65 Jahren würden fehlen, sagt Querfeld: „Die Älteren trauen sich noch nicht aus dem Haus.“
 
250 Meter Luftlinie weiter, im berühmten Café Eiles in der Josefstädter Straße, sind die reduzierten Tische auch nur vereinzelt besetzt. Lokalbesitzer Gert Kunze: „Man spürt eine Unsicherheit. Es gibt keine Euphorie. Wir haben 40 Prozent des Normalumsatzes.“ Auch Kunze beklagt das Ausbleiben der Touristen. Im Normalfall stellen diese 70 Prozent seiner Gäste.
 
Mit Spannung wird die kommende Woche erwartet, wenn der Alltag wiederkehrt. Dann wird sich wirklich zeigen, wie die Lage aussieht.
 

So erlebten die Promis ihren ersten Lokalbesuch

 
ÖSTERREICH begleitete Prominente nach Wochen des Shutdowns in ihre Stammlokale.
 
 

Mausi Lugner: "Abstand­halten funktioniert gut"

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© tzoe m. fellner
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Mausi Lugner ist auch am nächsten Tag hörbar euphorisiert: Das erste Mal wieder auswärts essen. Die Wahl fiel dabei auf den Schweizergarten im 3. Bezirk. Mit dabei Richie Lugner und Freundin „Zebra“. Gegessen wurden Eiernockerl, Spareribs, Spargel, Zander und Topfennockerl. Mausi: „Es war wie Weihnachten und Ostern zusammen. Ich bin so glücklich, endlich meine Kochtöpfe wegschmeißen zu können.“ Die Atmosphäre im Lokal sei sehr entspannt gewesen. „Man merkt, dass die Leute froh sind, endlich wieder ausgehen zu können. Auch das Abstandhalten funktioniert reibungslos.“
 

Wolfgang Rosam: "Die Stimmung war erleichtert"

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© ViennaPress / Andreas TISCHLER
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Fabios. PR-Unternehmer und Gastro-Experte Wolfgang Rosam feierte das Ende des Gastro-Shutdowns am Freitag in seinem Stammlokal Fabios in der Wiener City. Rosam: „Es war wie Heimkommen für mich. Die zehn Wochen Quarantäne waren ex­trem. Ich habe mich sehr gefreut, Freunde wiederzusehen.“ Gegessen wurde, was die Karte hergab. Aber, so sagt Rosam: „Ein Happy End wird es in der Gastrobranche nicht geben. Eine Insolvenzwelle rollt auf uns zu.“
 

Daniel Serafin: "Erstes Achterl Weißwein herrlich"

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© tzoe fuehrich
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Auch den Direktor der Oper im Steinbruch St. Margarethen im Burgenland, Daniel Serafin, trieb es zum Gastro-Auftakt hinaus. Seine erste Station war die Bar 1010, wo er sich ein Achtel Weiß gönnte. Die neu gewonnene Freiheit genoss der Kulturmanager: „Es tut gut, endlich wieder unter Leute zu kommen und das Leben in vollen Zügen zu genießen.“
 

Dogudan: "Wir sind froh, dass wir knallvoll sind"

Der Spitzengastronom und Top-Caterer Attila Dogudan im oe24.TV-Talk über den Neustart seines Restaurants Do&Co.
 
So feiern wir Gastro-Comeback
© TZ Oesterreich Fuhrich Roman
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oe24.TV: Herr Dogudan, wie läuft der Betrieb nach dem langen Shutdown?

Attila Dogudan: Wir sind froh, dass wir knallvoll sind. Wir waren Mittag schon ausgebucht und sind es am Abend auch. Wir sind happy, dass unsere Gäste wieder da sind.
 
oe24.TV: Welche Änderungen gibt es für die Gäste?

Dogudan: Auf dem Weg zur Toilette brauchen unsere Gäste eine Maske. Vor der Toilette gibt es ein rotes und ein grünes Licht, weil wir nach jedem Gast reinigen und die Hygiene hochhalten. Auch in den Aufzügen und am Weg zum Tisch gibt es Maskenpflicht.
 
oe24.TV: Haben Sie Unterstützung für Ihre Betriebe aus dem staatlichen Corona-Rettungsfonds erhalten?
 
Dogudan: Wir haben noch gar nichts erhalten, außer dass unsere Mitarbeiter in Kurzarbeit waren und jetzt nicht mehr. Ansonsten haben wir keinerlei Förderung erhalten. Wir erwarten aber eine 75%ige Fixkostenübernahme für den Zeitraum des Shutdowns. Interview: Tanja Pfaffeneder
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