Störaktion

Nach Festspiel-Eklat: Bewaffnete Polizisten sichern Opernpremiere

Infolge der Störaktion bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele vom Samstag sind die sechs Aktivistinnen und Aktivisten wieder auf freiem Fuß. 

 Auf sie warten verwaltungsrechtliche und strafrechtliche Anzeigen, hieß es am Sonntag von der Polizei auf APA-Anfrage. Weitere Ermittlungen seien im Laufen. Reagiert wurde seitens der Festspiele auf den Vorfall bereits am Samstagabend mit zusätzlichem Sicherheitspersonal.

Wie der Salzburger Landespolizeidirektor Bernhard Rausch bereits in einer eilig einberufenen Pressekonferenz am Samstag mitteilte, seien die sechs Demonstranten der "Last Generation" zuzuordnen. Laut einem Online-Bericht der "Salzburger Nachrichten" vom Sonntag soll einer der Verdächtigen bereits 2024 mit einer Kunstblut-Attacke bei der Antisemitismus-Konferenz in der Wiener Innenstadt aufgefallen sein. Beim Eintreffen der damaligen Verfassungsministerin und heutigen Salzburger Landeshauptfrau Karoline Edtstadler (ÖVP) und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, soll der Mann mehrere Liter Kunstblut in Richtung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschüttet haben. 

Sötarktion
© APA/LAND SALZBURG/FRANZ NEUMAYR

Sextett wurde in Gewahrsam genommen und am Samstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt. Aufgrund der aus ihrer Sicht "rechtswidrigen und ungebührlich langen Anhaltung" kündigte Astrid Wagner, die Rechtsvertreterin der Verdächtigen, eine Maßnahmenbeschwerde an. Die Vorwürfe wurden von der Polizei am Sonntag vorerst nicht kommentiert. 

Sötarktion
© APA/LAND SALZBURG/FRANZ NEUMAYR

Strengere Maßnahmen bei Veranstaltungsreigen

Reagiert wird bei den Festspielen nun mit strengeren Maßnahmen. Habe man bis Samstagmittag schon auf Security-Dienste im Publikum gebaut - insgesamt 60 bis 70 Personen pro Vorstellung - werde man auf zusätzliches Sicherheitspersonal setzen, skizzierte Lukas Crepaz, der kaufmännische Direktor. Weiters seien schon vor dem Vorfall neben Taschenkontrollen alle Karten nur käuferpersonalisiert ausgegeben worden. Zusätzlich würde man nun auch Lichtbildausweise verlangen.

Die "Salzburger Nachrichten" berichteten am Sonntag von bewaffneten Polizisten bei einer Opernpremiere. Bei der ebenfalls am Samstagabend stattfindenden "Jedermann"-Aufführung hätten wiederum die Sichtkontrollen der personalisierten Eintrittskarten nur mäßig gut funktioniert. Taschenkontrollen hätte es demnach keine gegeben, hieß es in dem Bericht.

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