Alpine-Pleite

So sollen 5.000 Jobs gerettet werden

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Regierung plant jetzt Bau-Investitionsprogramm.

Nach der Rekordpleite des Baukonzerns Alpine wird auf Hochtouren an einer Lösung für die in Österreich zunächst betroffenen knapp 5.000 Mitarbeiter gearbeitet. „Wir brauchen rasche Entscheidungen, wie es weitergeht“, so Alpine-Zentralbetriebsrat Hermann Haneder zu ÖSTERREICH. Er hofft auf eine Auffanggesellschaft, in der die Mitarbeiter ihre Jobs behalten können.

Porr steht bereit, Alpine Österreich aufzufangen
Am Donnerstag gab es erste Verhandlungen zwischen dem Masseverwalter, dem Management und Interessenten. Wie berichtet, ist Konkurrent Porr bereit, die Österreich-Mitarbeiter der Alpine aufzufangen.

Auch die Politik macht mobil, um die Jobs zu retten. Arbeits- und Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) kann sich ein Bauinvestitionsprogramm der Regierung vorstellen. „Wir brauchen Belebungsmaßnahmen“, so Hundstorfer zu ÖSTERREICH. Das sei noch vor der Wahl möglich.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl (ÖVP) macht sich für eine Förderung der Bauwirtschaft ähnlich wie 2002 stark. Auch Wirtschaftsminister Mitterlehner (ÖVP) sagt, es sei notwendig, „alles, was wir haben, zu mobilisieren“.

Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) hatte bereits Ende Mai ein Konjunkturpaket in Höhe von 600 Mio. Euro für den Wohnbau gefordert. Dem Vernehmen nach wird in der Regierung darüber hinaus jetzt an weiteren Maßnahmen gebastelt.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer

ÖSTERREICH: Tausende Menschen zittern bei der Alpine um ihren Arbeitsplatz. Wie sieht der Notfallplan aus?
Rudolf Hundstorfer:
Der Notfallplan hängt jetzt einmal vom Masseverwalter ab und auch davon, inwieweit es möglich ist, mit den anderen österreichischen Baufirmen eine Auffanggesellschaft zu kreieren.

ÖSTERREICH: Die Arbeiter müssen weiter bangen?
Hundstorfer:
Ein Schnellschuss bringt nichts. Es ist nicht so, dass man die Menschen alleine lässt. Die Mitarbeiter sind entgeltmäßig abgesichert. Die ausstehenden Gehälter und Sonderzahlungen übernimmt der Insolvenzentgeltfonds.

ÖSTERREICH: Folgt jetzt eine Pleitewelle in der Baubranche?
Hundstorfer:
Es kann zu Folgekonkursen kommen. Zur Stunde haben wir aber noch keinen Hinweis.

ÖSTERREICH: Kommt ein Investitionsprogramm?
Hundstorfer:
Wir brauchen Belebungsmaßnahmen. Vor der Wahl ist das noch möglich.

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