Neue Steuer in einem Monat

Sprit: Wir sind teuerstes EU-Land

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Noch sind unsere Zapfsäulen im Europavergleich günstig. Das ändert sich sehr bald.

Wien. Kein Ende der Teuerungswelle: In einem Monat kommt der nächste starke Preisschub für unsere Spritpreise. Dieser wird Österreich vom Billig- zum absoluten Hochpreis-Land bei Diesel und Super machen. Drei Gründe gibt es dafür:

  • Neue Steuer. Am 1. Juli wird die CO2-Steuer eingeführt. Konzerne müssen pro Tonne Ausstoß 30 Euro an den Staat zahlen. Diese Kosten werden an Kunden weitergegeben, was wiederum den Literpreis um etwa 8 oder 9 Cent verteuert.
  • Russland. Das Öl-Embargo gegen Russland wird noch von Ungarn blockiert. Sollte es kommen, wird der Spritpreis empfindlich reagieren: „Im März gab es schon Diskussionen über den Zugang zu Öl, das sorgte für große Preissprünge. Es ist zu befürchten, dass es wieder nach oben geht“, sagt Martin Grasslober, Spritpreisexperte des ÖAMTC.
  • Senkungen. Viele Länder machen Treibstoff wegen der akuten Teuerung billiger: Deutschland etwa senkt die Energie-Steuern für drei Monate. Das macht 30 Cent pro Liter. Reduktionen gibt es auch in Slowenien, Ungarn und Italien. Grasslober: „Dann ist Österreich im Vergleich eines der teuersten Länder Europas“.

Sprit: Wir sind teuerstes EU-Land
© oe24

56 % mehr kostet Diesel im Vergleich zum Vorjahr

Ein Blick in die Inflations-Daten der Statistik Austria zeigt, wie teuer Tanken wirklich wurde. Innerhalb eines Jahres stiegen die Preise für Diesel um 56 %, für Super um 40 %. Wer vor einem Jahr für einen vollen Diesel-Tank (50 Liter) 59 Euro zahlte, muss jetzt 92 Euro ablegen. Wer Super tankt, zahlte im Vorjahr 62 Euro, jetzt 87 Euro.

Experte Grasslober sieht keine Anzeichen auf Besserung: „Nichts deutet darauf hin, dass es schnell wieder günstiger wird. Selbst wenn der Krieg zu Ende geht, wir wissen nicht, woher wir Öl bekommen werden.“

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