Statt in die U-Haft

Verlags-Chef in Türkei geflüchtet

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Chef der Kärntner Tageszeitung, Dietmar Wassermann, soll untergetaucht sein.

Dietmar Wassermann (53) gehörte schon immer zur Sorte undurchsichtiger Unternehmer. Seit er aber Anfang 2013 als Geschäftsführer die Kärntner Tageszeitung (KTZ) übernommen hatte, mauserte er sich auch zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten auf dem gesellschaftlichen Parkett des Landes: 200.000-
Euro-Bentley, dicke Zigarren, stets fette Bargeldbündel in der Hosentasche.

Jetzt ist Wassermann untergetaucht. Vergangenen Freitag hätte der Verlagschef seine U-Haft im bayerischen Freilassing antreten sollen. Doch dort ist er nicht angekommen: „Er hat mir noch sein Handy gegeben, wollte eigentlich dorthin. Aber scheinbar ist er vorher ab­gebogen, vermutlich in die Türkei“, sagte sein Sohn am Dienstag zu ÖSTERREICH.

Wassermann, für den die Unschuldsvermutung gilt, soll laut Münchner Justiz der Chef einer zwölfköpfigen Vereinigung gewesen sein, die mit Scheingeschäften den deutschen Fiskus um 3,8 Millionen Euro betrogen haben soll.

„Ich habe keinen Kontakt zu meinem Vater“, sagt der Sohn, und auch Wassermanns Anwalt Ferdinand Lanker weiß nicht, wo sich sein Mandant aufhält. Die Justiz hat einen Haftbefehl für den Verlagschef erlassen. Wassermann droht eine lange Gefängnisstrafe.

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