Einem „mulmigen Gefühl im Magen“ verdankt ein Autolenker sein Leben. Er reagierte blitzschnell, als ein Stromkabel auf seinen Wagen krachte.
Der Albtraum jedes Autofahrers wurde Dienstag auf einer Brücke über die A 2 bei Sinabelkirchen Realität: Ein mehr als 200 Meter langes Starkstromkabel sprang aus einer defekten Verankerung und schwang wie eine zehn Tonnen schwere Sense im Höllentempo über die Fahrbahn – genau in den VW-Bus von Helmut Kowatsch.
Kein Zögern
„Ich habe gesehen, dass Arbeiter dabei waren,
die Leitung über die Straße zu montieren und habe ein mulmiges Gefühl
bekommen“, schilderte der 67-Jährige ÖSTERREICH den Horror-Unfall, „Aus
Instinkt habe ich noch gebremst, da ist das dicke Kabel schon in Kopfhöhe
auf mich zugerast.“ Der Steirer ließ sich ohne zu zögern auf den
Beifahrersitz fallen, einen Wimpernschlag später krachte das – nicht
stromführende – 380-kv-Kabel in die Windschutzscheibe. Der Aufprall
versetzte den Bus zwei Meter nach hinten.
Helmut Kowatsch stieg unverletzt aus dem zerstörten Auto – und wurde wütend: „Die Sicherheitsvorkehrungen waren ein Witz. Die Leitung hat mit ihrer Wucht etliche Holzsteher, die sie aufhalten hätten sollen, einfach abrasiert. So sorglos darf auf Baustellen nie mehr gearbeitet werden.“ Laut einer Aussendung des Verbundes war der Unfall durch eine defekte Umlenkrolle ausgelöst worden. Die Südautobahn musste Dienstagnachmittag zwischen Gleisdorf und Sinabelkirchen zeitweise gesperrt werden, um eine Bergung der Leitung zu ermöglichen.