Ein steirischer Arzt wird von seinen mittlerweile erwachsenen Kindern schwer belastet.
Es geht um den oststeirischen Arzt Eduard L., der seine vier Kinder jahrelang gequält haben soll, indem er ihnen Medikamente verabreichte, bis sie süchtig wurden.
Zusätzlich soll der Bruder eines ÖVP-Nationalratsabgeordneten ihnen ständig damit gedroht haben, sich selbst das Leben zu nehmen, und soll so ungeheuren Druck ausgeübt haben. Seine Tochter und den damals 10-jährigen Sohn soll er gezwungen haben, ihm Spritzen zu setzen. „Der ist kein Mensch. Es war die Hölle. Tag für Tag“, sagten die Kinder unter Tränen vor Gericht.
Drogen
Am Dienstag wurde der Prozess fortgesetzt und um eine skandalöse Anschuldigung reicher. Eduard L. wurde beschuldigt, seinen Kindern Marihuana gegeben zu haben. L. stritt das ab. Es habe sich dabei lediglich um „Käsepappel“ gehandelt. Der Angeklagte gab aber zu, selber Drogen genommen zu haben. Ob auch Alkohol verabreicht wurde, wollte der Richter daraufhin wissen. Sein Sohn habe mit fünf Jahren einen Schluck Bier getrunken, das sei alles gewesen, lautete die Antwort.
Er gab auch zu, seiner Tochter Schmerz- und Schlafmittel verabreicht zu haben, allerdings „nie unkontrolliert“. Für die Sucht der Tochter machte L. ihren drogenkranken Freund verantwortlich. Der Prozess wird am 2. April fortgesetzt. Es gilt die Unschuldsvermutung.