Viel Beute konnten sich die Betrüger nicht erwarten.
Eine slowakische Bettlerin ist am Sonntag im obersteirischen Leoben Opfer von falschen Polizisten geworden. Wie schon vor knapp zwei Wochen in Lieboch hatten sich Unbekannte in Zivilkleidung mit einer Kokarde der Kriminalpolizei ausgewiesen. Die Frau sollte zu ihnen in den Wagen steigen. Dann ließen die Täter sie ohne ihre Geldbörse in einem Industriegebiet wieder aussteigen und fuhren davon.
Die 44-jährige Slowakin wollte am Sonntagvormittag vor der Waasenkirche betteln, als gegen 7.30 Uhr zwei Männer in einer schwarzen Limousine vorfuhren. Die Unbekannten sagten, sie seien von der Polizei und wollten den Ausweis der Frau kontrollieren. Dazu musste sie in den Wagen steigen, mitfahren und ihnen die Geldbörse geben.
Opfer erstattete Anzeige
Das Opfer, das laut Polizei aus der "Bettel-Community" stammt und daher öfter von der Fremdenpolizei kontrolliert wird, schöpfte vorerst keinen Verdacht. Die Täter fuhren mit der 44-Jährigen stadtauswärts in das Industriegebiet. Dort hatte sie auszusteigen, ihre Geldbörse bekam sie jedoch nicht zurück. Dann ließen sie das Opfer zurück. Die Slowakin ging zu Fuß zurück in die Stadt und erstattete Anzeige. Sie sei laut den Ermittlern glaubwürdig und bisher nie straffällig geworden. Unklar sei noch, warum sich die Täter die Bettlerin als Opfer ausgesucht hatten, denn viel Beute war bei ihr nicht zu erwarten.
Außerdem wird noch ein möglicher Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall in Lieboch (Bezirk Graz-Umgebung) geprüft. Am 19. Februar hatten ebenfalls zwei falsche Polizisten mit Kokarde zwei Rumänen etwa 17.000 Euro abgeknöpft.