Partei punktet mit Wohnen

Graz-Wahlsiegerin Kahr (KPÖ) spendet Teil ihres Gehaltes

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Die KPÖ ist in Graz tief verankert, erstmals stellt sie jetzt wohl die Stadtchefin.

Graz. Im Griesviertel in Graz ist das Haus der Kommunisten für alle offen. Jeder wird angehört. Vielen hat die Partei geholfen.

Sozialfonds. Die Politiker der Grazer KPÖ spenden einen Teil ihres Gehalts, es fließt in einen Sozialfonds und kommt Bedürftigen zugute. Sie können damit etwa Waschmaschinen kaufen. Die KPÖ ist in Graz berühmt dafür, dass sie den Menschen beim Thema Wohnen hilft, sehr oft bei den Kautionen. Das ­Erfolgsrezept der steirischen Kommunisten: soziales Engagement, Fleiß, Bescheidenheit.

Wohnressort entzogen, trotzdem erfolgreich

Gescheitert. Zwei Jahre lang hat die Grazer KPÖ-Chefin Elke Kahr schon mit der ÖVP unter Bürgermeister Nagl regiert. Die Koalition scheiterte. Daraufhin wurde ihr vor vier Jahren das Wohnressort entzogen – es war jahrzehntelang bei den Kommunisten. Es wurde vom jetzigen Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) übernommen, Kahr bekam dessen Verkehrsressort umgehängt. Wohl in der Hoffnung, die 59-Jährige zu entzaubern. Doch sie führte unbeirrt ihre Mietberatungen fort, mit dem Ohr am Bürger.

An der Spitze. Kahr war als Sekretärin in der Kontrollbank beschäftigt, machte die Abendhandelsakademie und ist seit fast 30 Jahren Parteimitglied, 1998 übernahm sie die Führung im KPÖ-Klub. Nächster Stopp: Bürgermeisterin?
 

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