Voitsberg

Kühlturm des Kohlekraftwerks abgerissen

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Geplanter Einsturz in der Morgendämmerung - rund 7.000 Tonnen Stahlbeton zur Wiederverwertung.

Der 100 Meter hohe Kühlturm des Kohlekraftwerks Voitsberg ist am Mittwoch in der Morgendämmerung planmäßig zum Einsturz gebracht worden. Um 5.25 Uhr war das imposante Bauwerk Geschichte. Nun gehe es laut Martin Taborsky, Projektleiter der Porr Umwelttechnik GmbH, an die Zerkleinerung der Stahlbetonteile. Etwa zehn Prozent des 7.000 Tonnen schweren Turmmantels sind Altmetalle.

Taborsky sagte, dass auch eine Sprengung in Erwägung gezogen worden war, doch da der Kühlturm bereits zuvor komplett ausgehöhlt wurde, war der vergleichsweise dünne Mantel keine große Herausforderung: Rund um den Turm wurden Schlitze in den Mantel gefräst, ein Stahlseil wie ein Gürtel herumgespannt und schließlich mit einem großen Bagger am Seil gezogen. Das gesamte Prozedere habe nur etwa zehn bis 15 Minuten gedauert, sagte Taborsky.

Mit Spezialwerkzeug und riesigen Scheren werden die Teile nun in den kommenden Wochen vor Ort zerkleinert. Während die Betonbrocken wieder in Bauwerke eingearbeitet werden sollen, werden etwa 700 bis 800 Tonnen Altmetall zum Recycling gebracht: "Wir fahren den Metallschrott aus Voitsberg mit Lkw in unsere Anlage. Dort wird alles noch einmal zerkleinert und sortiert", erklärte Alexander Gaugl, Geschäftsführer der Gaugl Metallhandel GmbH aus Tiefenbach (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld). Anschließend werde das Material an Stahlwerke geliefert und wiederverwertet. Das oststeirische Unternehmen habe seit Beginn der Demontage-Arbeiten knapp 100 Lkw-Ladungen Schrott aus Voitsberg abtransportiert und recycelt.

Porr-Projektleiter Taborsky wolle den Beton aus dem Kühlturmmantel in den künftigen Gebäuden auf dem Areal als Baustoff verwenden, unklar sei aber noch, was auf den etwa 245.000 Quadratmetern entstehen soll. Der weitere Fahrplan rund um den Abbau des Kraftwerks sei dagegen klar: In den kommenden ein bis zwei Monaten werde entschieden, ob auch das ebenfalls etwa 100 Meter hohe Kesselhaus verschrottet oder als Ganzes verkauft wird, sagte Taborsky. Weiterhin angedacht ist die Sprengung des 180 Meter hohen Schlots im Spätsommer 2014.

Insgesamt gilt es rund 200.000 Tonnen Stahlbeton und etwa 40.000 Tonnen Metalle für eine Nachnutzung aufzubereiten. Mehr als 90 Prozent des Abbruchmaterials soll laut Porr wiederverwertet werden. Die Hauptarbeiten an den Blöcken I und II sollen plangemäß Ende 2013 abgeschlossen sein. Das Kraftwerk Voitsberg ist nach Angaben des Unternehmens das derzeit größte Rückbauprojekt in Österreich.

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