Nach der Explosion im Sprengstoffwerk in St. Lambrecht sinken die Chancen der Vermissten immer weiter.
Die Ermittlungen und die Suche nach den vermissten Arbeitern im Sprengstoffwerk im obersteirischen St. Lambrecht, wo es am Dienstag zu einer verheerenden Explosion gekommen war, werden auch am Donnerstag fortgesetzt, erklärte der Einsatzleiter des Landeskriminalamtes (LKA) Harald Stranz. Die Hoffnung, die beiden Männer lebend zu finden, seien aber "äußerst gering", hieß es. Die am Mittwoch entdeckten organischen Spuren werden von der Gerichtsmedizin untersucht.
Gerichtsmedizin soll helfen
Der Auftrag an die Gerichtsmedizin
werde von der Staatsanwaltschaft Leoben noch am Donnerstag erteilt, erklärte
Sprecher Walter Plöbst. Eine DNA-Untersuchung soll klären, ob die Funde von
den beiden Vermissten stammten, so Stranz. Indessen wird am Unfallort
weiterhin ermittelt, wobei sich die Arbeit schwierig gestalte, da "alles
eingestürzt" sei und behutsam vorgegangen werden müsse, meinte der
LKA-Beamte. Voraussichtlich am Freitag sollen auch wieder Spürhunde zum
Einsatz kommen. Insgesamt seien fünf Experten der Brandgruppe, einige
Spurensicherer und drei Hundeführer an Ort und Stelle, so Stranz.
Einige der verletzten Arbeiter, die sich zum Explosionszeitpunkt in Nebengebäuden befunden hatten, wurden bereits einvernommen. Sie berichteten, einen "Klescher" gehört zu haben und teilweise von der Druckwelle umgeworfen worden zu sein. Teile seien durch die Luft geflogen und hätten sie teilweise getroffen. Einige der Arbeiter seien aus Angst vor einer weiteren Explosion in den Wald geflüchtet oder in Deckung gegangen, schilderte Stranz die Aussagen der geschockten Mitarbeiter.
Walter Plöbst zufolge habe der Sachverständige des Innenministeriums noch kein Gutachten erstellt und die Fertigstellung werde noch einige Tage dauern. Die Unfallursache liegt daher noch immer im Dunkeln.
Keine Spur von Vermissten
Von den beiden nach der Explosion in
dem obersteirischen Sprengstoffwerk in St. Lambrecht vermissten Arbeitern
fehlte am Mittwochmittag noch jede Spur. Dies gab der Sachverständige des
Innenministeriums, Karl Reischl, bei einer Pressekonferenz bekannt. Ab
Mittag standen Spürhunde im Einsatz - diese wurden von der
Staatsanwaltschaft angefordert.
Die Ursache der Detonation ist nach wie vor unklar. Die Reste des in die Luft geflogenen Gebäudes seien vorsichtig zu untersuchen. "Es ist zum Teil schwer beschädigt", so Reischl. Im Werk lagern in unterirdischen Bunkern drei bis vier Tonnen Sprengmaterial. Dem Geschäftsführer des Werkes, Wolfgang Schuster zufolge ist der Schaden noch nicht abschätzbar.