Die Frau wurde im Bus brutal geschlagen. Die Ermittler forschten anschließend einen Verdächtigen aus. Ein eindeutig religiöses Motiv konnte bislang nicht erhoben werden.
Ein vorerst unbekannter Täter hat am Samstagnachmittag einer 76-jährigen Ordensschwester in Graz einen Schlag versetzt und ist danach sofort geflüchtet. Wie die Polizei in einer Aussendung mitteilte, war die Frau in Begleitung einer anderen Ordensschwester in einem Bus der Linie 39 unterwegs, als ihr ein junger Mann einen Schlag gegen das Ohr versetzte, wodurch ihr Hörgerät auf den Boden fiel. Die Ordensschwester wurde durch den Schlag nicht verletzt. Der Täter flüchtete nach der Attacke aus dem Bus in Richtung Stadtpark.
Nach der Auswertung des sichergestellten Videomaterials konnte ein Verdächtiger ausgeforscht werden. Die Ermittler des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) nahmen 19-jährigen Afghanen aus Graz. Der Mann ist bereits wegen Suchtmitteldelikten und Körperverletzung polizeilich bekannt und zeigte sich bei seiner Einvernahme Montagnachmittag geständig. Als Motiv gab er an, dass ihn die Frau zuvor – wie viele andere Menschen auch – beschimpft hätte. "Ein eindeutiges religiöses Motiv konnte aufgrund der Angaben und des Verhaltes des 19-Jährigen bei der Einvernahme bislang nicht erhoben werden", heißt es in der Aussendung. Der Mann wurde in eine Krankenanstalt eingewiesen und wird angezeigt.