"Technischer Fehler"

Schon wieder Störfall bei OP-Tisch am LKH Graz

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Insgesamt 16 baugleiche Tische sollen so rasch wie möglich von anderem Hersteller ersetzt werden.

Nach einem erneuten Fehler an einem OP-Tisch am Donnerstag im LKH Graz hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) den betroffenen Tisch sofort außer Betrieb genommen. Die insgesamt 16 baugleichen Tische sollen so rasch wie möglich ausgetauscht werden, sagte Sprecher Reinhard Marczik am Freitag zur APA. Man sei bereits in Gesprächen mit einem anderen Hersteller.

Der Vorfall während einer Operation in der neuen Chirurgie war eine technische Störung, und zwar neuerlich bei jenem Modell, von dem Ende Juni ein Patient aus noch nicht bekannter Ursache abgerutscht war. Diesmal handelte es sich offenbar einwandfrei um ein "technisches Problem betreffend die Bedienbarkeit", war am Freitag einer Aussendung der KAGes zu entnehmen. Den Patienten habe es diesmal allerdings nicht betroffen, denn die Mitarbeiter hätten schnell und richtig reagiert, so der Sprecher.

Zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen

Aus Sicherheitsgründen wird der OP-Tisch bis auf Weiteres nicht benützt, bei allen anderen baugleichen Tischen seien zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, um Störungen zu unterbinden. Besonders der Punkt "Umbettung der Patienten ausschließlich im Operationssaal" wurde noch einmal verstärkt. Die Maßnahmen würden jedoch das Personal zusätzlich belasten und seien nicht auf Dauer tragbar. Daher habe die KAGes sofort Gespräche mit anderen Herstellern aufgenommen. Wie schnell die 16 Tische ausgetauscht werden können, ist noch nicht klar. Bis Ersatz da ist, werde der OP-Betrieb ohne Verzögerungen mit den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen aufrechterhalten. Das Personal muss extra zusätzlich geschult werden.

Marczik betonte, dass trotz des zusätzlichen logistischen Aufwandes seit Donnerstag keine Operationen ausgefallen seien. Er hoffte, dass die OP-Tische in den kommenden Wochen ausgetauscht werden können.

Patient vom Tisch gerutscht

Ende Juni war ein Patient plötzlich in einem der OP-Säle vom Tisch gerutscht. Operationen auf Tischen der gleichen Bauart mussten daraufhin verschoben werden. Die Ursache für den ersten Zwischenfall dürfte zwischen Tischauflage und -fuß zu suchen sein. Wie genau es zu dem Unfall Ende Juni kam, ist bisher nicht klar. Sowohl ein Bedienfehler des Personals als auch eine technische Ursache standen zuletzt im Raum. Der abgestürzte Patient starb vergangene Woche. Eine Sachverhaltsdarstellung wurde an die Staatsanwaltschaft Graz geschickt. Den ersten Obduktionsergebnissen zufolge dürfte der Patient aber nicht wegen des Unfalls, sondern an einem Multiorganversagen Tage nach seiner Operation gestorben sein.

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