OP dringend notwendig gewesen

Statt Herz-OP im Grazer LKH zum Zahnarzt geschickt: 70-Jähriger starb

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Ein 70-jähriger Patient wurde zum Zahnarzt geschickt, weil die bevorstehende Herz-OP gefährdet war.

Ein Patient des Grazer LKH soll im Jänner vor einer Herzoperation nach Hause geschickt worden sein, um sich einen Zahn behandeln zu lassen. Der Mann starb kurz darauf. Nun erfolgte eine Anzeige der Patientenombudsschaft.
 

"Beherdeter Zahn" stellte Risiko für OP dar

Der 70-Jährige war auf der Kardiologie des LKH in Behandlung, dort wurde auch ein erster Eingriff durchgeführt. Anschließend sollte sich der Patient auf der Herzchirurgie einer Operation unterziehen. Dort entdeckte man allerdings einen "beherdeten Zahn", der bei einer Operation ein Risiko darstellen könnte. Also wurde der Patient entlassen, damit er sich bei einem Zahnarzt in Behandlung begeben könne. Doch dazu kam es nicht mehr, denn der Mann hatte zu Hause einen Anfall und starb.
 

Die Witwe des Verstorbenen: "Solche Zustände gehören abgeschafft"

Die Witwe des Verstorbenen betonte, ihr Mann sei auf der Kardiologie hervorragend behandelt worden, meinte aber gleichzeitig, "solche Zustände gehören abgeschafft". Seitens der Krankenanstaltengesellschaft (Kages) gab es vorläufig keine Stellungnahme dazu, man habe von sich aus eine Überprüfung der Herzchirurgie beantragt, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Graz konnte am Samstag auf APA-Anfrage zu dem Fall noch nichts sagen.
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