3 Tote in Tirol

Berg-Tragödie: Blitz erschlug zwei Brüder und Ehefrau

Tod auf 2.268 Meter: Drei Bergsteiger - zwei davon Brüder - sind am Sonntag bei einem Alpinunfall im Gemeindegebiet von Flirsch in Tirol (Bezirk Landeck) ums Leben gekommen.  

Tirol. Die beiden 60-jährigen Eheleute aus dem Paznauntal und der 62-jährige Bruder des Mannes aus dem Stanzertal - alle drei waren erfahrene Bergsteiger - wurden nach einem Wetterumschwung oberhalb der Ganatschalpe reglos nahe einem markierten Steig aufgefunden. Laut Polizei waren alle drei durch einen Blitzschlag gestorben.

Die drei - Christine und Walter S. aus See sowie Stefan S. aus  Flirsch - waren auf dem Weg zur Mittagspitze (2.635 Meter Seehöhe) beim Hohen Riffler unterwegs gewesen, als sie gegen Mittag wegen aufziehender Gewitter den Abstieg antraten. Leider zu spät.

MIttagspitze
© Bergfex

Nachdem sie nicht zurückkehrten, wurde eine Suchaktion eingeleitet. Die Besatzung eines Notarzthubschraubers entdeckte die leblosen Körper nahe eines markierten Steigs. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. 

Patrick Wechner, Einsatzleiter der Alpinpolizei, sagte man habe kurz vor 19.00 Uhr die Abgängigkeitsmeldung erhalten. Die Angehörigen hätten eine genaue Beschreibung der Tour abgeben können. Bei einer Suchaktion habe man die drei relativ rasch gefunden. Sie hätten sich davor noch vom Gipfel gemeldet und mitgeteilt, dass das Wetter umschlage. Die Tragödie ereignete sich vermutlich zwischen 13 und 14 Uhr. Die drei - der 60-Jährige Walter S. war ausgebildeter Bergretter - waren vom ausgesetzten Grat schon herunten und wurden in einem eher flachen Bereich vom Blitz getroffen.

Gewitter fast immer am Nachmittag oder am Abend

Bei aller Trauer um die Getöteten stellen Experten indes fest, dass solche Unglücksfälle selten passieren. "Das ist die absolute Ausnahme"betont der Leiter des Einsatzwesens der Tiroler Bergrettung, Gregor Franke. Er mahnte eine genaue(re) Tourenplanung ein und appellierte vor allem, auch einmal "Verzicht" zu üben. 

Wer es dennoch wagt - "frühzeitiger aufbrechen und frühzeitiger wieder umkehren" lautet dann die Devise. Denn erfahrungsgemäß treten Gewitter meistens nachmittags oder abends auf, so der Experte.

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