Hintergrund

"Tote Winkel" als Gefahr in der Luft

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Der Flugunfall in Niederösterreich, bei dem ein Hubschrauber vermutlich mit einem Sportflugzeug kollidiert ist, könnte auf "tote Winkel" beim Steuern eines Luftfahrzeugs zurückzuführen sein.

Er halte es durchaus für möglich, dass die Piloten einander nicht gesehen haben, sagte der Flugbetriebsleiter des ÖAMTC, Reinhard Kraxner. Am Steuer eines Flächenflugzeugs habe man 150 Grad nach vorne und oben gute Sicht. Ein Hubschrauber-Pilot sehe nach oben hin jedoch nur eingeschränkt.

Kollisionen meist bei Landungen
Ausweichen könne man im Prinzip schon, sagte der ÖAMTC-Experte. Befindet sich ein anderes Luftfahrzeug allerdings bereits in einer Nähe von beispielsweise 100 Meter, dürfte es knapp werden, meinte er. Kollisionen mit Hindernissen passieren auf Hubschrauber-Flügen meist bei der Landung: Gefahrenquellen seien etwa Seilbahnen oder Leitungen.

Grundsätzlich "herrschen in der Luft bessere Regulative als am Boden" - allerdings sei auch das Verkehrsaufkommen geringer, so der Hubschrauber-Pilot. Im Nahbereich von Flugplätzen oder -Häfen wo die Dichte größer ist, müsse man "vorsichtiger agieren". Auch Bewegungen in der Luft erkenne man als Pilot "viel früher" als etwa ein Autofahrer. Bei trüber Sicht oder wenn man gegen die Sonne fliegt, könne es jedoch Beeinträchtigungen geben.

Beim so genannten Sichtflugverkehr handle es sich um nicht kontrollierte Flüge, die in Eigenverantwortung durchgeführt werden. Auch für die Landung sei der Pilot selbst verantwortlich, erklärte Kraxner. Vom Tower erhalte man lediglich Informationen über den Wind und darüber, wer angemeldet im Luftraum unterwegs ist.

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