Das tote Baby von Schwechat war lebensfähig - die Mutter muss deshalb in U-Haft.
Die zuständige Staatsanwaltschaft Korneuburg hat für die nigerianische Medizinstudentin Agatha O. (27) die U-Haft beantragt. Es handelt sich um jene Mutter, die in der Nacht auf Donnerstag auf der Toilette des Terminals 3 im Flughafen schwechat ein Mädchen zur Welt brachte, es in einen Plastiksack steckte und im Mistkübel entsorgte - ÖSTERREICH berichtete. Das von einer Putzfrau entdeckte Kind starb später im Wiener Donauspital wegen Sauerstoffmangel.
Die Afrikanerin war auf der Durchreise von Weißrussland nach Washington, wo sie an einem Studentenkongress teilnehmen wollte. Sie sei davon ausgegangen, dass ihr Kind tot zur Welt gekommen sei, und sie wollte ihren Flug am nächsten Morgen um 10 Uhr nicht verpassen, gab sie in einer ersten Einvernahme an.
Das Mädchen hätte überlebt
Das verstorbene Baby wurde obduziert, ein endergebnis der Untersuchungen ist bislang nicht bekannt. Doch die beantragte Verhängung der U-haft deutet darauf hin, dass die Gerichtsmediziner zu dem Ergebnis kamen, dass das Mädchen lebensfähig gewesen wäre.
Agatha O. wurde in die Justizanstalt Korneuburg überstellt. Für die Tötung des Kindes bei der Geburt (§ 79 stGB) droht ihr eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Für die nigerianische Studentin gilt die Unschuldsvermutung.