In der U-Bahn und an den Bahnhöfen regieren derzeit Jugendbanden verschiedener Ethnien.
Beinahe täglich kommt es an den Kriminalitäts-Hotspots in der Bundeshauptstadt, wie dem Praterstern, dem Westbahnhof, aber auch am Karlsplatz, zu Übergriffen unter rivalisierenden Jugendbanden.
Neben regelrechten Schlachten untereinander suchen sich die Teenager-Gangs auch zufällig Opfer aus, die dann auf brutalste Weise niedergeschlagen und ausgeraubt werden. Zuletzt wurde dem bekannten Musiker Michael Buchmann bei einem Überfall in der U-Bahn-Station Karlsplatz ein Finger gebrochen. Auch ein Journalist wurde zu später Stunde von mehreren Jugendlichen verprügelt – ÖSTERREICH berichtete.
Revierkämpfe der Banden stehen an Tagesordnung
Die Polizei patrouilliert zwar verstärkt, dennoch kommt es immer wieder – und auch immer öfter – zu Gewalttaten. Vorwiegend am Abend finden sich die Jugendlichen an den Hotspots ein. Bei vielen Passanten regiert blanke Angst. Wenn Langeweile aufkommt oder wenn in einer Person ein leichtes Opfer gesehen wird, schlagen sie zu. Das Problem: Viele Bandenmitglieder sind sehr jung und kommen daher oft mit Anzeigen oder mit (relativ milden) Strafen nach dem Jugendgesetz davon. Denn eines ist für die Gangs, die sich aus verschiedensten Ethnien zusammensetzen, besonders wichtig: Ihr abgestecktes Revier rigoros zu verteidigen.
Viele Geschäftsleute sind vorsichtiger geworden
ÖSTERREICH hörte sich bei den Geschäftsleuten an den Hotspots um. Trafikantin Elisabeth R. (52) ist etwas ängstlich, daher vorsichtiger geworden: „Wenn ich in der Nacht ausgehe, dann nur noch mit dem Taxi.“
Ins selbe Horn bläst Verkäuferin Maria M. (55): „Ich bin nun viel achtsamer geworden und versuche auch, größere Gruppenansammlungen tunlichst zu meiden.“