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Monate verschwunden

Ex-Mann hält Kinder in Ägypten fest: Mutter kämpft um Lily (8) und Noah (6)

Seit Juni hat Liza Ulitzka ihre beiden Kinder Lily (8) und Noah (6) nicht mehr gesehen.

Es ist der wahrgewordene Albtraum jeder Mutter: Lily (8) und Noah, beide Österreicher, sind aus einem dreiwöchigen Urlaub mit ihrem Vater in Ägypten nicht mehr zurückgekommen. Seither soll der ausgebildete Zahnarzt, der sogar eine Praxis in Österreich geführt hatte, die beiden Kinder im Volkschulalter an einem unbekannten Ort in dem Land festhalten.

Liza Ulitzka (44), die seit fast sechs Monaten ihre geliebten Kinder nicht mehr sehen durfte, versucht derzeit alles, um sie zurück nach Österreich zu holen. "Es ist die Hölle", so die freie Journalistin gegenüber oe24.  "So, als würde jemand einem bei lebendigem Leib das Herz herausreißen." 

lily und Noah Vater hält Kinder in Ägypten fest
© zVg./Von Lily (8) und Noah (6) fehlt derzeit jede Spur.

Schon mehrmals war die verzweifelte Mutter in den letzten Monaten nach Ägypten geflogen, um dort mehr über den Aufenthaltsort von Lily und Noah zu erfahren. "Selbst meine Schwiegereltern machten mir die Türe nicht auf", so Ulitzka. Erst als die Mutter mit der Polizei auftaucht, reagiert die Familie. Doch von den beiden Kindern fehlt bisher jede Spur. 

Lily und Noah vermisst/ Mutter Liza Ulitzka
© zVg./Liza Ulitzka hofft darauf ihre Kinder bald wieder in die Arme schließen zu dürfen.

Auch die Behörden in Österreich haben im Dezember ihre Ermittlungen (vorerst) eingestellt, da der Vater zu dem Zeitpunkt der Ausreise noch das gemeinsame Sorgerecht hatte und somit es sich nicht um Kindesentführung handeln soll.

Die Scheidung ist mittlerweile allerdings schon vollzogen, auch das Sorgerecht wurde der Mutter bereits übertragen.

Hoffen würde die 44-Jährige derzeit auf die ägyptischen Behörden. Dort wäre bereits eine Strafanzeige eingereicht. "Weil ich das alleinige Sorgerecht habe, müsste der Vater die Kinder mir übergeben, doch das kann noch länger dauern", so die Mutter. 

Ehemann radikalisierte sich immer mehr

Den künftigen Vater ihrer Kinder lernte sie bereits 2011 beim arabischen Frühling in Kairo kennen. "Er war zu dieser Zeit noch sehr liberal", schildert die Wienerin weiter. Die beiden verliebten sich und heirateten 2014 schließlich. Seit 2015 lebte das Paar gemeinsam in Österreich. Nachdem dem ausgebildeten Zahnarzt in Österreich die Berufserlaubnis erteilt wurde, eröffnete er sogar eine eigene Praxis.

Alles schien für die beiden Eltern von zwei gesunden Kindern perfekt zu laufen. Doch im Jahr 2023 hätte sich alles verändert. "Ich merkte, dass er sich radikalisierte", sagt Ulitzka weiter. "Er wollte nicht mehr, dass Lily - da war sie noch 6 Jahre alt - kurze Hosen trägt." Außerdem hätte er sich im Netz immer mehr Prediger angehört, wäre ständig in zwei verschiedene Moscheen gegangen, in einer davon sollen radikale Ansichten vermittelt worden sein.

Als er schließlich eine Bibel verbrennen wollte und seine Ehefrau nicht mehr ohne seine Zustimmung verreisen sollte, machte sich die 44-Jährige große Sorgen. "Da wusste ich, dass für mich eine rote Linie überschritten wurde." Es folgte eine furchtbare Trennung, bei der die Polizei gerufen werden musste und ein heftiger Scheidungskrieg. Trotzdem hatte der Ägypter weiterhin Kontakt zu seinen Kindern, sah sie weiter regelmäßig in seiner Praxis. Doch dies schien ihm zu wenig zu sein. 

Um die Anwaltskosten noch stemmen zu können, hat sie eine Spendenaktion ins Leben gerufen.

Denn nachdem die gesetzlich festgelegte Ferienregelung, dass die Kinder drei Wochen nach Ägypten zur Familie dürfen, umgesetzt wurde, verschwanden Lily und Noah. Erst am Tag der geplanten Rückreise, die am 19. Juli stattfinden hätte sollen, wurde Mutter informiert. "Er sagte mir, ich hätte jetzt alles verloren." Einmal durfte die 44-Jährige noch mit ihren Kindern telefonieren, danach riss der Kontakt komplett ab.

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