Raue Sitten in Favoriten jetzt auch im Straßenverkehr: Ein harmloser Streit wegen eines Spurwechsels, und dass der andere auch noch hupte, ließ einen Tschetschenen völlig auszucken.
Wien. Die Vorgeschichte, kurz zusammengefasst: Ein Tschetschene schnitt mit seinem Mercedes einen Wiener, der mit Frau und acht Monate altem Baby korrekt am Verteilerkreis bis zur nächsten gewünschten Ausfahrt unterwegs war. Leider ließ er sich dazu hinreißen, auf die Hupe zu drücken. Die Antwort: Nach einem mündlichen Disput durch das geöffnete Fenster verfolgte der Aggressor mit seinem Benz den Kontrahenten und zückte dann eine täuschend echte Pistolenattrappe, mit der er den anderen bedrohte.
Bedrohung nach Streit über Lenkmanöver am Verteilerkreis in Favoriten.
Der zweite beteiligte Verkehrsteilnehmer, ein 25-Jähriger, wollte eigentlich nach dem Wortgefecht weiterfahren, weil er Ehefrau und Baby mit an Bord hatte, sagt Polizeisprecherin Anna Gutt. Als er allerdings in der Alaudagasse in die Mündung einer Pistole blickte, alarmierte er die Exekutive. Der Kaukasus-Russe konnte rasch ausgeforscht werden.
Die Tatwaffe, eine Gasdruckpistole, die er in der Wohnung seiner Mutter versteckt hatte, wurde sichergestellt. Gegen den Mann wurde ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien bekam er eine Anzeige auf freiem Fuß wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung sowie nach den Bestimmungen des Waffengesetzes.