Fall Nussbaumer

Vier Irak-Geiseln sollen nicht mehr am Leben sein

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Ein Riesenschock: Die Leichen von Amerikanern, die mit Bert Nussbaumer verschwanden, wurden im Irak gefunden. Von ihm gibt es keine Spur.

Großer Schock für die amerikanischen Angehörigen der Irak-Geiseln: In den vergangenen Tagen sei ein Auto mit FBI-Beamten vorgefahren, um die Botschaft vom Tod der Liebsten zu verkünden.

Die Familien von John Young (45), Joshua Munns (25), Paul Reuben (41) und Ron Withrow (40) bekamen jüngst diesen unangemeldeten Besuch. „Überreste“ der Geiseln seien im Irak sichergestellt worden. Das berichteten in dem Geiseldrama gut informierte Kreise gegenüber ÖSTERREICH.

Tragische Wende
Ein Angehöriger des 45-jährigen Security-Mitarbeiters John Young bejahte in einer ­ÖSTERREICH-Anfrage, dass der Fall „eine tragische Wende“ genommen haben könnte. Mehr Details konnte er dennoch vorläufig nicht nennen.

FBI fordert Stillschweigen
Oder der Angehörige durfte nichts sagen. Denn weitere Recherchen scheinen zu belegen, dass das FBI den Angehörigen aufgetragen hat, für einige Tage „Stillschweigen“ zu bewahren.

Über das Schicksal Bert Nussbaumers (26) gab es in den kursierenden Berichten bisher noch keine Hinweise über neue Entwicklungen: Vertreter des österreichischen Außenamtes stellten klar, dass sich die Informationslage „nicht geändert“ habe, so Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal: „Recherchen in dem aufgebauten, dichten Informationsnetzwerk gehen jedoch unter Hochdruck weiter“, sagte er gestern in einem Telefonat mit ÖSTERREICH.

Breaking News im Internet
Auf save5.net, Webseite ­einer Hilfsorganisation, die eigens für diese Geiseln arbeitet, prangten gestern die Worte: „Major news announcement coming“ (Ankündigung wichtiger Entwicklungen in Kürze).

DNA-Hinweise vor zwei Wochen
Stimmen die Hinweise aus US-Kreisen, ­wäre es die zweite dramatische Entwicklung innerhalb weniger Wochen. Ende des Vormonats waren Fingerkuppen von fünf der insgesamt sechs Geiseln bei US-Behörden im Irak eingetroffen: DNA und Fingerabdrücke waren damals Nussbaumer sowie seinen Kollegen beim Sicherheitsdienst „Crescent Security Group“ Jonathan Cote (25), Reuben und Munns zugeordnet worden. (Siehe Geschichte rechts.)

Im Irak sind die US-Behörden nun damit beschäftigt, nach weiteren Beweisen zu suchen. Und sie halten weiterhin Ausschau nach den beiden noch vermissten Geiseln – also auch nach Bert Nussbaumer.

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Die Chronologie im Fall Nussbaumer – eine ständige Hochschaubahn der Gefühle.

  • 16. Nov. 2006: Mit seinen vier US-amerikanischen Arbeitskollegen Jonathan Cote, Josh Munns, Paul Reuben und John Young wird der Oberösterreicher Bert Nussbaumer im Süd­irak nahe der Grenze zu Kuwait entführt. Er war im Auftrag der US-Sicherheitsfirma Crescent Security Group im Irak tätig.
  • 19. Nov. 2006: Der vom Iran betriebene arabische Satellitensender Al-Alam strahlt ein Video einer Gruppe aus, die behauptet, Nussbaumer und vier Amerikaner entführt zu haben.
  • 29. Dez. 2006: Die US-Zeitung The Tribune stellt Ton-Botschaften der fünf Geiseln im Internet online. Zitat: „Mein Name ist Bert Nussbaumer. Ich bin 25 Jahre alt, Wien, österreichischer Staatsbürger und ich will (… unverständliche Passage …) mit meinen Freunden aus dem Irak.“

nussgrafik
© oe24
  • 3. Jän. 2007: Im Internet taucht ein Video von Nussbaumer und seinen vier amerikanischen Kollegen mit Datum 21./22. Dez. auf.
  • 12. März 2008: Behörden berichten, man habe über Informationen über „Fingerabdrücke bzw. DNA-Spuren“ erhalten, die Nussbaumer „positiv zugeordnet“ werden konnten.
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