Die Viren verbreiten sich rasend schnell: Kaum einer ist geimpft.
Schulen und Büros sind derzeit wie leer gefegt. Total überlaufen hingegen Apotheken und Ordinationen. Die Grippewelle hat uns voll erwischt.
Die Zahl der Erkrankten steigt dramatisch: In der vergangenen Woche haben sich laut Sozialmediziner Michael Kunze ungefähr 50.000 Menschen österreichweit frisch mit der Grippe angesteckt. In der Woche davor waren es im Vergleich nur rund 30.000. Das ergibt einen Anstieg von fast 70 Prozent!
Die Krankenzahlen aus den Bundesländern belegen diesen Trend:
- In Wien wurden in der Vorwoche 15.000 Menschen angesteckt. In der ersten Woche nach Silvester waren es lediglich 9.800. Und im Dezember waren es nicht einmal 8.000 Patienten pro Woche.
- In Niederösterreich ist die Anzahl der Grippepatienten im Wochenvergleich um circa 40 Prozent gestiegen (von 2.770 auf 3.800).
- In Tirol liegen derzeit 1.711 Kranke mit dem Virus im Bett.
Der Höhepunkt ist noch lange nicht erreicht, warnt Experte Michael Kunze: "Das ist derzeit der Anfang – die Krankheitsverbreitung dauert im Allgemeinen sechs Wochen, und der Anstieg der Kranken wird ab jetzt noch viel steiler."
Besorgniserregend: In den kommenden zwei Wochen rechnet der Mediziner mit 400.000 Neuerkrankungen.
Der Grund: Über die Weihnachtsferien steckten sich viele in den Urlaubsregionen an. Jetzt wird das gefährliche Virus zurück in die Schulen und Arbeitsstätten getragen. Ein perfekter Nährboden für die rasante Ausbreitung der Krankheit.
Kein Schutz
Die Österreicher, so Kunze, waren bisher viel zu leichtsinnig: "Nur wenige nutzten die Chance, sich durch eine Impfung zu schützen." Offenbar ist die Angst vor der Schweinegrippe verschwunden. Denn: 80 Prozent der Grippeviren gehören dem Stamm H1N1 an.
Heuer sind bereits drei Menschen in Österreich an der Schweinegrippe gestorben. Das letzte Opfer: ein fünfjähriges behindertes Kind aus Bürmoos (Salzburg).