Wien - Innere Stadt

Anti-ISIS-Demo legt Wiener Ring lahm

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Rund 300 Demonstranten waren vor dem Parlament unterwegs.

Rund 300 Menschen haben am Montagabend in Wien gegen den Vormarsch der Terrormiliz "Islamischer Staat" in der syrisch-kurdischen Stadt Kobane demonstriert. Die Protestveranstaltung verlief "absolut friedlich", sagte Polizei-Pressesprecher Paul Eidenberger am späten Abend. Kurz vor Mitternacht habe sich die Demonstration vor dem Parlament aufgelöst, der Ring sei wieder freigegeben worden.

Anti-ISIS-Demo legt Ring lahm



Sympathisanten für Kurden in Kobane

Gegen 21.00 Uhr hatten sich etwa 300 Personen vor dem Parlament zu einer spontanen Kundgebung versammelt und den Verkehr am Wiener Ring für einige Stunden zum Erliegen gebracht. Bei den Demonstranten habe es sich um Sympathisanten der in der nordsyrischen Grenzstadt Kobane kämpfenden Kurden gehandelt, hieß vonseiten der Pressestelle der Bundespolizeidirektion Wien.

Sie protestierten laut Polizei "'gegen die Untätigkeit des Westens'" und die Angriffe des "Islamischen Staats" (IS) gegen Kobane. "STOP ISIS - FREE KOBANE" sei auf Transparenten zu sehen gewesen.

Demos in mehreren Städten

Auch in Bregenz, Innsbruck und Graz sind am Montagabend Dutzende Menschen auf die Straßen gegangen.

In Bregenz wurden kurze Zeit vor der Demo die Glastür und zwei Fenster des türkischen Generalkonsulats mit Steinwürfen beschädigt, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Rund 50 Menschen beteiligten sich an der Kundgebung in Bregenz, die sich über die Arlbergstraße in Richtung Innenstadt bewegte, informierte die Landespolizeidirektion Vorarlberg. Die unangemeldete Demonstration endete um 02.30 Uhr am Kornmarktplatz. In Innsbruck gingen gegen 23.50 Uhr etwa 70 Personen auf die Straße und blockierten die Grassmayrkreuzung. Diese Kundgebung dauerte 15 Minuten, hieß es von der Landespolizeidirektion Tirol.

Ebenfalls friedlich verlief eine unangemeldete Kurden-Demonstration in Graz.

Demos europaweit
Auf Twitter waren Bilder von Demonstrationen in der Schweiz und in den Niederlanden gegen IS und zur Solidarisierung mit Kobane zu sehen. Weiteren Twitter-Einträgen zufolge, fanden auch in Paris, London, Bern, Stockholm, Den Haag, Berlin, Ankara und Istanbul Proteste statt.

Im niederländischen Den Haag erstürmten Berichten zufolge dutzende Kurden das Parlament um gegen IS zu protestieren. Rund 100 Menschen besetzten den Hauptsaal des Gebäudes und hielten Transparente mit Aufschriften wie "Stop Kobani" in die Höhe. "Die Situation in Kobane gerät außer Kontrolle. IS hat die Stadt erstürmt und viele Zivilisten wurden ermordet. Wir wollen, dass der Westen mehr dafür tut, damit diese Situation in Syrien beendet wird", sagte einer der Demonstranten der Nachrichtenagentur Reuters.
 

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