Nach der blutigen Familientragödie mit zwei Toten in der Vorgartenstraße konnte der angeschossene 26-Jährige erstmals von der Polizei befragt werden. Wenige Worte sind es, die er von gab: Bei dem Treffen wäre es um die "Scheidung" gegangen und dass sich Nenad M. "seltsam" verhalten habe.
Wien. Der 26-Jährige, der bei dem blutigen Mord schwer verletzt wurde, konnte von Ermittlern des Landeskriminalamtes behutsam einvernommen werden. Trotz einer Schussverletzung gehe es ihm den Umständen entsprechend gut, heißt es vom Wiener Gesundheitsverbund. Wie oe24 berichtete, hatte sein "Schwiegervater" im Wut- und Blutrausch wohl auch auf seinen Kopf gezielt, ihn aber nur an der Schulter getroffen hatte. Dann flüchtete Nenad M. - nachdem er seine Gattin Zladica M. mit einer illegalen Waffe förmlich mit einem Projektil ins Herz hingerichtet und seiner Tochter Katarina in den Kopf geschossen hatte. Die Ehefrau war auf der Stelle tot, die 24-jährige Tochter kämpft weiter im AKH um ihr Leben. Ihr Zustand ist unverändert kritisch.
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Im Gespräch mit den Beamten schilderte der Lebensgefährte von Katarina M., also quasi der Schwiegersohn dass die gesamte Familie - alle sind serbische Staatsbürger - in der Wohnung versammelt gewesen sei, um die Scheidung der Eltern zu "besprechen" - vermutlich ging es dabei auch um die Vermögensaufteilung -, als sich die Situation zuspitzte. Der 44-jährige Bauarbeiter habe sich von Beginn an auffällig verhalten. Schließlich zog er eine Schusswaffe, feuerte zuerst auf den 26-Jährigen selbst und danach auf weitere Anwesende. Laut dessen Einschätzung dürfte Eifersucht und die bevorstehende Trennung das Motiv gewesen sein. Eine ausführlichere Einvernahme steht allerdings noch aus.
Tat vor den Augen der Enkelkinder
Besonders dramatisch: Neben den Erwachsenen befanden sich auch drei Kinder in der Wohnung – die 15-jährige Tochter der getöteten Zladica M. sowie die beiden Kleinkinder der schwer verletzten 24-Jährigen - ein zweijähriges Kind und ein wenige Wochen altes Baby. Sie blieben körperlich unverletzt, mussten das Geschehen jedoch mitansehen und wurden inzwischen in die Obhut von Angehörigen, konkret einer Schwester der getöteten Serbin, gegeben. Auch der Familienhund, ein kleiner Malteser, kam zu der Verwandten.
Während der 26-Jährige Schwiegersohn des Familienamokschützen inzwischen außer Lebensgefahr ist, kämpfen Ärzte weiterhin um das Leben seiner Partnerin. Die 24-Jährige wurde am Kopf getroffen und kämpft um ihr Leben.