Illegale Pistole

Gemeindebau-Killer hatte seit 10 Jahren Waffenverbot

Die Diskussionen über Waffengebrauch und Waffenbesitz sind in diesem schrecklichen Fall nicht angebracht bzw. zielführend - denn der 44-jährige Serbe, der seine ganze Familie auslöschen wollte, hatte die Pistole illegal erworben bzw. besessen.

Wien. Immer mehr Details werden nach der Familientragödie in einem Gemeindebau von den Vorgartenstraße bekannt: Wie berichtet, erschoss ein Serbe - nachdem seine Frau angedroht hatte, sich scheiden zu lassen - bei einer Aussprache seine gleichaltrige Gattin. Sein Beziehungsstatus auf Facebook ließ bereits erahnen, dass er die Trennung nicht wollte bzw. verkraftet hatte: "Es ist kompliziert."

Mord Wien Vorgartenstraße
© Viyana Manset Haber

Dass der Bauarbeiter, der zuletzt für eine Firma in Hainfeld in Niederösterreich gearbeitet hatte, ein Mann ist, der leicht explodiert bzw. zu Gewalt neigen könnte, zeigt der Umstand, dass über den Verdächtigen, der sich selbst in seinem  Mercedes auf der Flucht erschossen haben dürfte, seit 10 Jahren ein Waffenverbot verhängt gewesen ist. Aktuell gab es kein Annäherungs- oder Kontaktverbot zu seiner Familie, warum ihm damals das Waffenverbot auferlegt worden war, muss noch erhoben werden:. Faktum ist: Aus irgendeinem Grund muss die Behörde aber zu der Erkenntnis gekommen sein, "dass der Betroffene durch missbräuchliches Verwenden von Waffen Leben, Gesundheit oder Freiheit von Menschen oder fremdes Eigentum gefährden könnte."

Ob das Blutbad in einer Gemeindebauwohnung beim Vorgartenmarkt deswegen verhindert hätte werden können? Die Antwort ist: leider nein. Wie oe24 erfuhr, besaß der Serbe die Waffe, die neben ihm im Mercedes lag, illegal - und könnte noch aus Restbeständen aus dem Jugoslawienkrieg stammen.

AKH Wien
© Viyana Manset Haber

Zeugen hörten jedenfalls mindestens sieben Schüsse, die gefallen waren: Eine Kugel traf seine Frau in den Kopf - sie starb noch vor Ort, seiner 24-Jährigen Tochter feuerte er ebenfalls ein Projektil in den Kopf, sie liegt auf der Intensivstation im AKH, ihr Zustand wird als extrem kritisch beschrieben - möglicherweise wird sie es nicht schaffen. Ihr Lebensgefährte bekam eine Kugel in den Schulterbereich ab, seine Prognose ist - was das Physische betrifft - günstig.

3 Kinder und Malteser-Hund bei Tante

Unklar ist noch, wo sich die beiden Enkelkinder von Nenad M. beim Familienamoklauf aufgehalten haben. Möglicherweise hat sich die ebenfalls anwesende 15-jährige Teenager-Tochter mit dem wenige Wochen alten Baby und einem weiteren zweijährigen Kind ihrer großen Schwester in einem Zimmer versteckt und verbarrikadiert. Die drei sind jetzt bei einer Tante untergebracht, das Jugendamt unterstützt die Hinterblieben mit allen Kräften. Es ist anzunehmen, dass der Familienhund, ein kleiner weißer Malteser, bei den überlebenden Kids bei der Verwandten ist.

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