Bei der U3-Endstelle in Simmering sorgt ein Obdachlosenquartier für Aufregung. Der betroffene Bereich liegt direkt vor einem Gemeindebau und auf einem Schulweg. Die FPÖ sieht dringenden Handlungsbedarf.
Bei der U3-Endstelle Simmering wächst die Sorge unter Anrainern und Eltern, denn der Bereich gehört zu einem viel genutzten Schulweg. Direkt beim Aufgang zur Hasenleitengasse hat sich ein Obdachlosenlager gebildet. Verängstig haben sich die Betroffenen nun an FPÖ-Gemeinderat Paul Stadler und FPÖ-Bezirksrat Wolfgang Kieslich gewandt und um Hilfe gebeten.
Bei einem Ortsaugenschein waren die beiden Politiker geschockt. Gleich beim U-Bahn-Aufgang zur Hasenleitengasse entdeckten sie ein "ungemachtes Bett", einige Meter weiter, direkt vor einer Hütte, in der die Hausbetreuerin ihre Geräte aufbewahrt, lagen die Obdachlosen dicht aneinander gepfercht in Schlafsäcken oder auf Pappkarton-Unterlagen.
Gemeinderat Paul Stadler und Bezirksrat Wolfgang Kieslich machen auf die katastrophalen Zustände aufmerksam.
"Ich habe schon des Öfteren die Polizei gerufen, aber es wird immer schlimmer", ärgert sich die Hausbetreuerin, die sich in der Dunkelheit gar nicht mehr zu ihrer Geräte-Hütte traut. Dass sich die Obdachlosen zudem auf einem stark frequentierten Schulweg breitmachen, findet sie beängstigend.
Maßnahmen gefordert
Für Stadler ist es unverständlich, dass es der Gemeinde Wien nicht gelingt, Unterkünfte für Obdachlose zur Verfügung zu stellen. "Wahrscheinlich", mutmaßt Stadler, "handelt es sich um Migranten, die sich illegal im Land aufhalten und daher in kein offizielles Quartier ziehen möchten".
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"Was sich hier abspielt, ist eine Schande", betont Kieslich. Anwohner - und sogar Kinder, die täglich zur Schule gehen - hätten Angst vor den Obdachlosen, die sich hier de facto schon eine kleine Burg gebaut hätten, "mit allem, was dazugehört". Das dürfe nicht länger toleriert werden.
Sozialarbeiter sind im Einsatz
Seitens der Stadt betont man, dass man die Situation genau im Blick habe. Das Sozialamt und die Wiener Wohnungslosenhilfe seien mit Sozialarbeitern im Einsatz, um Gespräche mit den Betroffenen zu führen. Zudem prüft die Polizeiinspektion Simmering zusätzliche Kontrollgänge im Bereich der Endstation.
Gerade in der kalten Jahreszeit zeigt sich, wie dringend Lösungen gebraucht werden, die sowohl den Bedürfnissen obdachloser Menschen als auch der Sicherheit im öffentlichen Raum gerecht werden.