Die Hitzewelle hat Wien aktuell fest im Griff. Am Donnerstag werden Temperaturen bis zu 38 Grad erwartet. Während sich die Freibäder auf großen Andrang einstellen, sorgt Hitze bei Öffi-Fahrgäste für Unmut -speziell, wenn eine Klimaanlage fehlt.
Die gesamte Busflotte in Wien fährt mit Klimaanlage. Wer also in den Bus steigt, kann auf kühle Luft zählen. Auch die komplette Linie U6 ist mittlerweile mit Klimageräten ausgestattet. Bei den Straßenbahnen hängt der Komfort stark vom Fahrzeugtyp ab. Alle Züge mit Nummern von 700 bis 799 verfügen über eine Klimaanlage. Flexity-Modelle, erkennbar an ihrer markanten Frontscheibe, sind vollständig klimatisiert. Auch moderne ULF-Fahrzeuge bieten kühlen Fahrkomfort.
Bei den U-Bahn-Linien zeigen bestimmte Hinweise den Unterschied. Fahrzeuge mit durchgehendem roten Streifen entlang der Seiten und einem v-förmigen Verlauf an der Front sind sogenannte V-Züge. Diese Modelle sind klimatisiert und auf den Linien U1 bis U4 im Einsatz. Klimaanlagen finden sich auch in Garnituren mit Klapprampen, die auf dem Abfahrtsmonitor durch einen Unterstrich vor der Minutenanzeige gekennzeichnet sind. Fenster, die sich nicht öffnen lassen, deuten ebenfalls auf eine Kühlung hin. Die alten silberfarbenen Modelle mit klappbaren Fenstern, nicht automatisch öffnenden Türen und einfacher Karosserie bieten hingegen keine Klimaanlage.
Technik stößt an ihre Grenzen
Die Temperaturregelung in den klimatisierten U-Bahnen funktioniert automatisch. Ab etwa 24 Grad Außentemperatur startet die Kühlung. Wenn es draußen etwa 36 Grad hat, hat es selbst in einer klimatisierten U-Bahn oder Straßenbahn über 30 Grad. Die Klimaanlage können nämlich nur maximal 5 Grad runterkühlen. Im laufenden Betrieb, bei ständigem Öffnen an jeder Haltestelle, strömt zudem warme Luft ins Fahrzeug. Auch die vielen Fahrgäste "heizen" die Verkehrsmittel zusätzlich auf. Die U6 erwärmt sich trotz durchgehender Klimatisierung besonders stark , da sie nur an der Oberfläche unterwegs ist Dazu kommt, dass Klimaanlagen in einzelnen Abteilen oder auch komplett ausfallen können. In solchen Fällen wird empfohlen, sich direkt an die Wiener Linien zu wenden.
"Gekühlte Öffis sind kein Luxus, sondern Notwendigkeit"
Damit Wien im Hitzesommer für alle erträglicher wird fordern die Wiener Grünen, dass endlich alle öffentlichen Verkehrsmittel lückenlos gekühlt werden. "Wer bei 35 Grad und mehr in eine ungekühlte Straßenbahn einsteigt, weiß: Kühlung ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit“, so Peter Kraus, Parteivorsitzender der Grünen Wien. Zusätzlich müssten die Haltestellen ausreichend beschattet werden. "Auf den nächsten Bus am aufgeheizten Asphalt in der prallen Sonne zu warten, wird ohne Schatten zur unzumutbaren Tortur. Viele Öffis sind bereits gekühlt, aber es ist höchste Zeit, dass klimatisierte Öffis zur Selbstverständlichkeit werden – flächendeckend und egal, ob U-Bahn, Straßenbahn oder Bus“, so Kraus. Der Grüne Hitzeschutzplan sieht deshalb "coole Haltestellen" nach dem Vorbild der "coolen Straßen" sowie begrünte und beschattete Haltestellen an Hotspots vor