Enormer Schaden

Immer mehr Einkaufswagerl werden in Wien "gefladert"

In Wien hat die Straßenreinigung im vergangenen Jahr mehr als 25.000 herrenlose Einkaufswagen eingesammelt. Laut MA 48 waren das 11 Prozent mehr als im Jahr davor. Für die Handelsketten wird das zur teuren Belastung, denn sie müssen für jeden abgeschleppten Wagen 7,90 Euro bezahlen. 

Allein in Wien hat die Straßenreinigung der Magistratsabteilung 48 im Vorjahr mehr als 25.000 herrenlose Einkaufswagen eingesammelt – um 11 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2023. Viele fahrbaren Warenkörbe, von denen die meisten den großen Handelsketten gehören, stehen auf Gehsteigen oder Grünstreifen neben Straßen herum. Die Einkaufswagen landen dann im Bezirk Simmering auf dem Abschleppplatz der MA 48, die einen Pauschaltarif von 7,90 Euro pro deponiertem Wagerl verrechnet.

"Allein bei unseren Filialen in Wien entsteht durch die herrenlosen Einkaufswagen ein jährlicher Sachschaden von um die 150.000 Euro“, berichtet Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin von Spar, in einem Interview mit dem Handels-Fachmagazin "Regal". Einkaufswagen-Klau werde in Österreich als Kavaliersdelikt gesehen, nach dem Motto: "Ich kaufe ja bei euch ein“.

Hightech gegen Diebstahl 

Die Problematik beschäftigt auch die Herstellerfirma Wanzl, die pro Jahr mehr als zwei Millionen Einkaufswagen produziert und ihr Österreich-Geschäft von der Zentrale in Vösendorf leitet. Jedes Wagerl kostet immerhin durchschnittlich 150 Euro. "Aufgrund der Möglichkeiten zur Stromzufuhr am Einkaufswagen bieten wir ein Trolley Tracking an. Damit können über GPS-Daten einzelne Objekte lokalisiert werden", teilt Wanzl Österreich-Geschäftsführer Markus Thallinger den NÖ Wirtschaftspressedienst mit.

Diebstahlschutz Nummer 1 bleibe jedoch nach wie vor die automatische Wegfahrsperre des Einkaufswagens. "Sie blockiert die Räder, sobald der Wagen abseits vom Supermarktparkplatz gerollt wird. Infolgedessen lässt sich der Einkaufswagen nicht mehr schieben", erklärt Thallinger.

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